Samstag, 9. April 2016

Osterferien am Viktoria See

es geht an den See
Straßenfussball in der Abenddämmerung


frische Früchte und
saftige Farben
Die 2. Hälfte vom Tansania Jahr geht so verdammt schnell rum. Es haben nun die letzten 100 Tage begonnen.
Der 25. März war unser letzter Schultag vor den Osterferien. Die letzte Schulwoche war Exam-Woche. Pro Tag wurden zwei Fächer geschrieben und wir haben dann mit den anderen Lehrern Aufsicht gehabt. Die Woche war relativ eintönig, aber wir hatten schöne Pläne für die Ferien. Obwohl, eigentlich sind wir einfach losgefahren. Wir sind an den Viktoria See gefahren, das ist der 2. Größte See der Welt und liegt zur Hälfte in Tansania. Die Busfahrt von Moshi bis zur Stadt Mwanza hat 14,5 Stunden gedauert. Das Ende war nicht mehr wirklich witzig und ich war auch sehr froh., als wir endlich ankamen. Vom Zwischenseminar haben wir 3 Mädels kennengelernt, die in der Stadt wohnen. Sie haben uns vom Busbahnhof abgeholt und wir haben ein paar Nächte bei ihnen verbracht. Es war noch eine andere Freiwillige da.
Am ersten Tag haben wir uns ein wenig die Stadt angeschaut, wir sind über die Märkte, haben Fisch gegessen und neue Klamotten gekauft. Mittlerweile bin ich echt gut im Wäsche waschen und sie wird auch immer sauberer aber so nach 7 Monaten entsteht schon das ein oder andere Loch und ich kann es auch irgendwann einfach nicht mehr sehen. So sind wir bummeln gewesen in der Stadt und es war auch echt schön. Bei uns oben in Moshi gibt es keinen Fisch und so war dieser umso leckerer. Allgemein wird in Tansania viel Tee getrunken. Bei uns ist er eher mit Ingwer und Zimt gewürzt aber in der Gegend um den See hauptsächlich mit Lemon- sehr lecker. 
Abends haben wir dann noch einen kleinen Superstar aus Tansania getroffen: Baraka da prince. Er ist Sänger und hat momentan einige Songs in den Charts. Die Mädels sind mit einem vom Radio befreundet und dieser hatte uns angerufen und gefragt, ob wir Baraka treffen wollen. Eine halbe Stunde später waren wir in seinem Hotelzimmer und haben mit ihm eine Cola getrunken. Wir haben geredet, gelacht und natürlich ganz viele Fotos gemacht. Diese musste er auch gleich auf Instagram stellen, denn mit weisen Mädels chillt man ja nicht jeden Tag. Es war sehr nett, wenn auch sehr überzeugt von sich. (obwohl seine Stimme mit autotune bearbeitet wird und er nicht wirklich singen kann) Ich hätte aber nicht gedacht, dass er einfach so seinen Nachmittag mit irgendwelchen Fans verbringt, aber er hatte ja eh nichts zu tun. 
von links: Madelaine, Martha, Typ vom Radio,ich, Baracka,
Steffa, Mara und Gesine
                                       
Die nächsten Tage waren wir auf einer Insel. Im See gibt es einige Inseln und das Gebiet ist das bevölkerungsreichste pro Quadratmetern in ganz Tansania. Trotzdem leben in diesem goßen Land nur 40Mio. Einwohner. Auf der Insel konnten wir uns Fahrräder ausleihen und sind ein wenig durch die Pampa geradelt. 
Madelaine, Gesine und ich

Leider kann man im See nicht schwimmen, da es dort Würmer gibt. Die Larven kann man mit dem bloßen Auge nicht erkennen, können sich allerdings durch die Haut fressen, ernähren sich dann von menschlichem Blut und wachsen im Körper. Nachdem wir uns das im Internet nochmal durchgelesen hatten, dachten wir natürlich wir sind schon halb tot, was man immer tut, wenn man seine Symptome googlet. Spritzwasser reicht schon aus, aber noch sind wir alle gesund.  Ich bin trotzdem echt froh, oben am Kili zu leben, denn dort können wir problemlos das Leitungswasser trinken und hier ist das Wasser echt schlecht.



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Mittagspause beim Radfahren irgendwo im Nirgendwo

Auf der Insel haben wirbeim Fahrrad fahren 2 Babykatzen am Wegrand gefunden, nach einigen Gesprächen mit den Einheimischen stellte sich heraus, dass die Mutter sie verlassen hatte. Wir nahmen sie mit zum Hostel, kauften ihnen rohes Fleisch, verdünnten ein wenig Milch und bauten ihnen in einem Karton ein Bett. Babykatzen sind soo verdammt süß. Wir haben sie von der Insel mit zu den Mädels genommen, dort tapsten sie dann erstmal durchs Haus. Wir haben sie mit Flohshampoo eingeseift und gefüttert. Wir haben uns dann entschieden, dass Gesine, die andere Freiwillige sie mitnimmt, weil sie früher als wir wieder gefahren ist und wir noch weiter rumreisen wollten.

Wir sind dann weiter mit dem Bus 4 Stunden in eine etwas kleine Stadt Musoma gefahren.                                                                  
In der Abend-Dämmerung haben wir erstmal ein Hostel gesucht. Beim dritten Anlauf haben wir endlich ein freies Zimmer bekommen- im Comfort Royal Inn.
Ankunft am Busbahnhof Musoma
 Klingt vielversprechend, war es aber leider nicht. Die Glühbirne war kaputt, die Dusche plätscherte nur ein Hauch von Wasser, die Klobrille und der Deckel lagen lose auf der Toilette drauf und das Mückennetz hatte Faustgroße Löcher. Aber das Bett war sehr gemütlich und es war alles sehr sauber. Und wir waren ja nur zum Schlafen da und dafür reichte es allemal. Neben dem Wasser sind die Mücken ein weiteres Problem. Bei uns oben gibt es zwar auch welchem, aber lange nicht so viele, wie am See und sie übertragen auch kein Malaria. Wir haben das Netz war gut geflickt aber innerhalb der 10 Tage die wir am See waren, haben wir schon einige Stiche bekommen. Vielleicht haben wir ja Glück und die Mücken waren nicht infiziert. Und wenn ist es auch nicht so tragisch, denn so gefährlich wie Malaria für Europäer klingt ist es nicht, die Symptome sind ähnlich wie bei einer Grippe. Fieber, Gliederschmerzen und Kopfweh. Wenn man aber rechtzeitig zum Arzt geht, ist man es auch nach ein paar Tagen wieder los.
Wir stellten unseren Rucksack ab und schauten uns noch ein wenig die Stadt an. Hier lebten viel weniger Menschen als in Mwanza und es war echt niedlich. Das schöne an der Gegend dort war einmal natürlich der See, aber auch dass überall große Findlinge standen. 
die Gegend am See ist überhäuft mit den großen Steinen

Am 2. Abend sind wir auf einen sehr großen geklettert, der sich Maras Rock nennt, um den Sonnenuntergang zu beobachten. Leider beginnt nur im April die Regenzeit und es fing an zu regnen und war sehr bewölkt, sodass wir gar keine Sonne sahen, aber der Ausblick war trotzdem toll.
Es war echt gemein, am Strand zu liegen und zu wissen, dass man nicht ins Wasser darf. Obwohl es zwischendurch schon abkühlte waren es nie weniger als 20° und es war echt angenehm, dass es mal windiger wurde und ab und zu mal regnete, hatte ein wenig Nordsee- feeling. 


Am letzten Tag in Musoma haben wir uns noch mit 2 Freiwilligen zum Frühstück getroffen. Der Vormittag war echt schön und wir konnten Bücher austauschen und uns Filme und Hörbücher auf die Handys laden. Hier am Viktoria See hat man überall richtig schnelles Internet und kann sogar Filme streemen, wir bei uns oben sind leider auf DVDs oder  rübergezogene Filme angewiesen. Dafür lese ich hier viel mehr und abends Hörbuch zu hören und mit Schlafack auf dem Balkon zu liegen, ist auch extrem schön. So ging es nach 3 Tagen wieder zurück zu den Mädels. Eigentlich wollten wir am letzten Tag noch auf eine andere Insel, aber da diese Naturreservat ist, ist es echt teuer darüber zu kommen und so haben wir Alternativprogramm gemacht. Wir sind Eis essen gegangen und waren den Nachmittag über in einem Schwimmbad. Immerhin hatten wir so die Gelegenheit nochmal schwimmen zu gehen. Abends haben wir noch lecker gegessen und sind danach auf das höchste Hotel rauf, da es dort oben eine Rooftop- Bar gibt. Dort haben wir den wahrscheinlich leckersten Mojito getrunken, den es gibt. Über den Lichtern der Stadt mit Blick auf den See war es ein schöner Abschluss unserer Reise.
letzter Abend


















Am nächsten Morgen holte uns das Taxi um 5Uhr ab, ich habe noch bis um 3Uhr Filme geschaut, damit ich auf der Busfahrt schön viel schlafen kann und sie somit vielleicht erträglicher wird und schneller rumgeht. Sie war auch nicht ganz so schlimm, wie die Hinfahrt, aber es ist nach 14h einfach nur noch schön, zu Hause anzukommen. Da wir im Dunkeln ankamen, haben wir eine Nacht in Moshi verbracht. Nach einer Dusche ist man kaputt ins Bett gefallen und wir waren so froh, unsere Beine wieder ausstrecken zu können.
Wir freuten uns beide auf zu Hause. So war der Donnerstag ankomm-, Ausräum- und Waschtag. Ich hatte meine Bettwäsche vor dem Urlaub gewaschen. Das ist immer das schönste- im eigenen frisch gewaschenen Bett zu schlafen.
Backpacker- Leben ist zwar schön,
aber ein eigenes Bett auch (Hostel-
zimmer in Musoma)
Sonnenuntergang in Musoma
Heute sind wir zum Lunch in die Schule gekommen, um zu schauen, wie der Stand der Dinge ist. Diese Woche sind die Schüler alle so nach und nach eingetrudelt, sodass Montag der Unterricht wieder beginnen kann. 




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