Samstag, 23. Januar 2016

7 Wochen reisen

Wo fange ich an, was war das Wichtigste oder das Schönste bei den 7 Wochen herumreisen und wie ausführlich berichte ich?
Da das Internet hier zu Hause sehr schlecht ist und ich eigentlich vor unserem Urlaub noch einen Blogeintrag veröffentlichen wollte, der aber aufgrund der schlechten Verbindung immer noch nicht gepostet werden konnte, habe ich gar nicht mehr so große Motivation zu diesem Blog. Egal, einfach anfangen!
Am 26. November ging die Reise los. Das Schuljahr hier in Tansania geht immer bis Ende des Jahres, dann gibt es 6 Wochen Ferien und das neue Schuljahr beginnt dann Mitte Januar. Die Zeit nutzten Madelaine und ich und bereisten die Küste Tansanias.  Eigentlich wollten wir eine Woche Später los. In den letzten Beiden Schulwochen wurden die Abschlussexame geschrieben, die wir größtenteils mit beaufsichtigten. Jedoch hatte die Schule nicht genügend Geld, um die Kinder, die im Internat schliefen, mit Essen zu versorgen. Daher wurde die Schule schon eine Woche vorher geschlossen, dementsprechend wurden pro Tag 2 Exame geschrieben, jeweils 3 Stunden lang, in der Haut der Schüler wollte ich nicht stecken.
Überblick über unsere Reiseroute:
Rucksack ist gepackt
muss für 3 Wochen reichen
Usambara Berge
Pemba
Tanga und BeachCrap
Sansibar
Dar es Salaam
Moshi- zu Hause

Der Wecker bei Lars ging um 6 Uhr. Wir haben bei ihm in der Stadt geschlafen, weil von dort die Busse immer abfahren. Erstes Reiseziel waren die Usambara Berge. Das ist ein kleines Gebirge, circa 5 h Busfahrt von uns entfernt. Wir kamen in dem größten Dorf, Lushoto an. Laut Reiseführer soll hier in der Nähe eine schöne Unterkunft sein, die von einer dts und einem Tansanier geführt wird. Als wir ankamen, wurden wir herzlich begrüßt und es war ganz ungewohnt mit anderen Menschen Deutsch zu sprechen und wir hätten auch nicht gedacht, dass hier deutsche wohnen, aber auf unserer Reise haben wir noch einige andere deutsche kennen gelernt, die in Tansania seit einigen Jahren leben.
Uns wurden die Zimmer gezeigt und es waren soo bequeme Betten, eine schöne Dusche und ein toller Ausblick aus der Zimmertür ins Tal und auf die anderen Berge. Die Unterkunft lag an einem Berghang , die Zimmer lagen weiter unten und die Terrasse, wo auch gegessen wird, lag weiter oben. Als wir unsere Rucksäcke abgelegt hatten, haben wir uns auf die Terrasse gesetzt und einen Kaffee getrunken. Man hatte einen unglaublich schönen Blick. Karsten setzte sich mit dazu und wir sprachen darüber, was wir die nächsten Tage so machen wollten und er gab uns gute Tipps. Uns war die Unetrkunft ein wenig zu teuer, daher blieben wir nur eine Nacht. Die nächsten 3 Nächte schliefen wir in einem anderen Hotel direkt im Ortskern von Lushoto. Wir machten also einen Plan für die nächsten Tage, tranken unseren Kaffee aus und wollten nach der langen Busfahrt mal ein bisschen laufen und uns die Gegend anschauen. Es war 15 Uhr und Karsten schlug vor, dass wir ja nach Lushoto runter gehen könnten, man läuft eine gute halbe Stunde, hoch ein bisschen länger und zum Abendessen um 18 Uhr wären wir locker wieder da…LOCKER
Wir warnten ihn schon mal vor, dass wir beide absolut keinen Orientierungssinn hätten und es sein könnte, dass wir ein wenig später kommen. Er meinte, dass wir einfach immer geradeaus laufen müssen. Runter ging das auch wunderbar. Lushoto ist wirklich schön. Es gibt eine niedliche Kirche, mit schön angelegtem Garten und allgemein wuchsen viele Blumen. Wir schauten uns um, wo wir die nächsten Tage schlafen könnten, gingen in einige Unterkünfte, aber hatten uns bald entschieden. Wir gingen noch über den Markt und machten uns dann wieder auf den Heimweg. Das funktionierte auch ganz gut, jedoch sind wir eine Abzweigung falsch abgebogen und sind somit einen riesen Umweg gelaufen. Irgendwann kam uns das alles sehr unbekannt vor und wir trafen Schüler und Studenten, die hatten den Namen unsrer Unterkunft noch nie gehört  und ich sah es schon kommen, dass wir irgendwo in den Bergen im Wald übernachten müssten. Dann trafen wir auf 3 Nonnen, die grade auf dem Weg ins Kloster waren, sie kannten zum Glück den Namen und nahmen uns mit. Wir sind echt lange gelaufen und waren dann kurz vor 19 Uhr endlich wieder da. Ich bin sehr dankbar, dass wir sie getroffen haben und den ganzen Weg noch mit uns gelaufen sind. Abends vielen wir erschöpft ins Bett, aber es war ein schöner erster Tag.
Am nächsten Tag wachten wir früh auf und hatten einen herrlichen Ausblick. Es gab leckeres Frühstück. Nachdem wir unseren Rucksack wieder gepackt hatten und uns von Karsten verabschiedet hatten, ging´s runter nach Lushoto. Dort checkten wir in einem Hotel ein, legten unser Gepäck ins Zimmer und nahmen nur eine kleine Tasche mit Wasser, Geld und Kamera mit. Wir gingen zu einem nahegelegten View-Point. Der Weg war echt schön. Auch wenn Wandern gar nicht unbedingt so mein Ding ist, hat es echt Spaß gemacht. Wir hatten uns aber auch dafür entschieden, dass wir immer nur Tagestripps machen und nicht mit dem Schweren Gepäck wandern, solche Routen werden nämlich auch häufig angeboten. Als wir zu dem Viewpoint gingen, zogen immer mehr dunkle Wolken auf und es wurde auch immer frischer. Wir gingen durch Wälder und kleine Dörfer, Kinder Spielten Fussball, Frauen trugen Körbe voller Obst und Gemüse für den Markt und manche wollten uns auch den Weg zeigen, da sie auf ein wenig Geld hofften, aber wir wussten wo lang..naja so halb. Aber am Ende fanden wir den Aussichtspunkt und es war wirklich ein atemberaubender Blick. Leider fing es auch sofort in Strömen zu regnen, als wir oben angekommen waren. Wir setzten uns unter einen Felsvorsprung und genossen die Aussicht.
Zurück machten wir einen Abstecher zu einer Farm. Diese wird auch von Deutschen geführt. Es war echt schön dort, man kann dort übernachten oder auch einfach nur etwas essen. Die Irente Farm ist nämlich ein Geheimtipp. Sie machen Marmelade, Käse und auch Braunbrot selber. Milchprodukte gibt es hier in Tansania kaum oder sind wenn sehr teuer. Vor allem wenn man schon länger diese Dinge nicht mehr hatte, lernt man sie sehr zu schätzen. Das Frühstück war sehr lecker- es gab sogar selbstgemachten Frischkäse. Als wir so auf der Veranda saßen und das Essen genossen, kamen 3 Deutsche dazu, so Ende 20, Anfang 30. Sie erzählten, dass sie vor 10 Jahren einen Freiwilligendienst in Tansania gemacht hatten und sich dort kennengelernt hatten und nun sich nochmal alles anschauen.
der wahrscheinlich
beste Zeltplatz der Welt
im Regenwald gab es so viele
Chamelions
Am nächsten Tag machten wir einen Ausflug in den Regenwald. In den Usambara Bergen ist überall Wald, aber der ähnelt eher dem aus Deutschland, Mischwald und auch erstaunlich viele Tannen. Aber es gab auch einen Abschnitt Regenwald. Wir mussten die Wanderung mit einem Guide machen, weil das Naturschutzgebiet ist. Es war ein anstrengender Tag aber auch sehr schön. Simon zeigt uns Chamäleons und brachte uns bis über das Blätterdach, Dort saßen wir auf einem kleinen Aussichtshäuschen und genossen die Aussicht. Der Weg runter war deutlich angenehmer.
Die nächsten beiden Nächte zelteten wir.
über den Wolken am Zeltplatz
Die Lodge, wo der Zeltplatz dazu gehörte, hatte zum Glück auch ein Zelt. Es wurde uns aufgebaut und es wurden sogar eine richtige Matratze und Decken reingelegt. Es war soo gemütlich. Wir standen direkt am Abhang. Die Lodge hieß auch Mambo Cliff Inn. Mambo hieß das Dorf. Dort wanderten wir auch viel und schauten uns die anliegenden Dörfer an, es gab viele getöpferte Sachen in der Gegend und so wurde uns von einem einheimischen ein kleiner Töpfer Markt zeigt und wir durften auch mal selber probieren, eine Schale zu töpfern. Die Frauen sind echt talentiert. Sie haben ein bisschen Lehm und Wasser und schaffen wunderschöne Schalen und Becher. Sie sehen aus, als wären sie auf einer Drehscheibe  oder maschinell entstanden. Ich kaufte 2 Schälchen. Leider ist die eine ein paar Wochen später zerbrochen, aber die andre steht nun auf meinem Nachtschrank.
Nach den UsambaraBergen war das nächste Ziel die Insel Pemba. Sie liegt nördlich von der Insel Sansibar. Eine andere Freiwillige, die mit in Lars Organisation ist, hat es geschafft, für 12 Freiwillige  einen Tauchkurs zu ergattern -für ein Viertel des Preises. Wir teilten uns auf, 7 machten in der ersten Dezember Woche den Kurs und 5, mich mit inbegriffen machten ihn in der 2. Woche. Es war eine tolle Woche. Wir hatten am Montag alle ein Tauch-Lern- Buch bekommen und mussten 9 Kapitel bis zum Freitag durchlesen, dann war die Prüfung. Am Montag wurde nur gelesen, der erste Tauchgang war dann am Dienstag. Normalerweise wird erstmal mit der ganzen Ausrüstung in einem Pool geübt. Den gab es auch, aber wir fuhren gleich mit dem Boot raus aufs Meer. In 3 Meter Tiefe übten wir dann erstmal unterzugehen und zu atmen. Ich dachte, ich sterbe da unten. Die ganze Ausrüstung ist so schwer, man hat eine Schwimmweste an, die man, bevor man sich rückwärts ins Wasser fallen lässt, aufbläst, damit man gleich wieder an sie Oberfläche getrieben wird. Das hatte ich allerdings in der ganzen Aufregung vergessen. Es trieben also alle nach oben und ich nach unten. Der Gehilfe von unserem Tauchlehrer Hardy, der noch auf dem Boot war, fischte mich aus dem Wasser, blies meine Weste auf und lies mich dann wieder los. Seitdem war er mein Fels in der Brandung. Danach wurde es dann immer besser und macht so unglaublich viel Spaß zu Tauchen. Insgesamt machten wir 6 Tauchgänge. Immer einen am Vormittag. Dann wurde ein Picknick auf einer kleinen Insel gemacht mit Tee und Pfannkuchen und dann gab es den 2. Nachmittags haben wir entweder weitergelesen oder uns die Insel angeschaut.

Das Tauchen ist so schön, weil man alles vergisst. Es ist eine ganz andere Welt unter Wasser. Vor Pemba ist das Korallenriff sehr gut erhalten und es gibt so viele schöne Fische. Am Anfang ist man noch sehr damit beschäftigt ruhig und entspannt zu atmen und den Druckausgleich zu machen. Wenn nämlich der erste nur noch ¼ an Sauerstoff in seiner Flasche hat, taucht die ganze Gruppe wieder auf und der Tauchgang ist beendet. Wir wollten natürlich alle so lange wie möglich unten bleiben. Das Schöne war auch, dass wir uns in der Gruppe so gut verstanden haben. Es waren Madelaine, Lars, Sofia (sie kommt in Deutschland aus der Nähe von Lars. Die beiden hatten einen gemeinsamen Sprachkurs), Flo( er ist wie Sofia nur 3 Monate in Tansania, da er ein Praktikum hier gemacht hat, ihn kannte Sofia, da sie in der Nähe wohnten) und ich. Wir alle waren sehr traurig, dass der Kurs am Freitag schon wieder vorbei war.

sind sicher auf dem Festland angekommen
Mit Sofia und Lars sind wir allerdings zusammen mit einem kleinen Buschflugzeug  von der Insel wieder aufs Festland geflogen. Wir haben noch 2 Nächte in der Stadt Tanga übernachtet.
 Das Besondere an der Stadt ist, dass dort die Firma „Tanga Fresh“ ihren Sitz und ein Outet hat. Die Firma stellt Joghurt her, der auch bei uns in Moshi im Supermarkt verkauft wird. Madelaine und ich lieben diesen Joghurt und kaufen uns ab und zu mal einen.
Wir suchten also dieses Outet und hatten es nach langem Suchen auch endlich gefunden. Wir 4 setzten uns in den Schatten und genossen die Joghurts. Danach gingen wir an den Strand. Er war nicht ansatzweise so schön wie der Strand auf Pemba und das Wasser war auch nicht so schön türkis.
WEihnachten am Beach Crab Resort
Am nächsten Tag reisten Lars und Sofia alleine weiter, die beiden wollten sich auch noch die UsambaraBerge anschauen, bevor sie wieder nach Deutschland flog. Madelaines und meine Reise ging weiter nach Pangani. Das ist ein kleiner aber schöner Strandabschnitt. Laut manchen Magazinen der 6. Schönste Strand der Welt. Dort wollten für ein oder zwei Nächte in dem Beach Crap Resort übernachten. Anfang November hatten wir den Besitzern, die auch deutsche sind und vor 10 Jahren ausgewandert waren um die Lodge aufzubauen, angeschrieben, was die günstigste Möglichkeit wäre, zu übernachten. Es gab Bungalows, Strandhütten und einen Zeltplatz. Es kam das Angebot, über Weihnachten zu bleiben und die Kinderbetreuung zu übernehmen von ihrer kleinen 3 jährigen Tochter Mara und den Kindern der Gäste. Als Gegenleistung würden Kost und Logis frei sein.
mit dem Boot rausfahren nach der Arbeit
 Es waren 2 unvergessliche Wochen.
mit der Praktikantin waren wir schnorcheln
Es wurde so viel gelacht, aber auch verdammt viel gearbeitet. Bis zum 30. Dezember blieben wir hier. Es blieb nicht bei der Kinderbetreuung, sondern wir kümmerten uns um das Lager, die Inventur, die Cocktailbar abends, Übersicht über das Restaurant, wenn abends die Essen rausgingen und wir checkten, ob Toiletten und Bungalows richtig geputzt wurden. Es waren einige Angestellten krank und  der Inhaber lag im Krankenhaus, deshalb war es ganz gut, dass wir über die Feiertage da waren.  Mit den Mitarbeitern haben wir uns echt gut verstanden. Die Managerin Lucia hat einen klasse Humor und ihr tansanische Lebensegfährte Mathias ist auch total lieb. Sie kommt aus der Schweiz, wohnt aber schon seit einigen Jahren in Tanga mit Mathias. Es war noch eine andere Volunteerin da. Sie hat 3 Monate beim Beach Crap gearbeitet. Wir hatten echt viel Spaß zu 3. Pauli ist 25 und brauchte mal eine Auszeit aus Deutschland. An einem Nachmittag waren wir Schnorcheln mit ein paar Gästen, die hatten eine Unterwasserkamera mit und wir konnten tolle Bilder machen. Schnorcheln ist nur überhaupt nicht zu vergleichen mit tauchen, es war trotzdem ein toller Tag. Über Weihnachten war Hochsession und es waren hauptsächlich deutsche Gäste da. Viele wohnen und arbeiten für ein paar Jahre in Tansania und es haben uns einige eingeladen, sie doch mal zu besuchen.
Am 30. Dezember ging es dann mit einem Boot rüber nach Sansibar. Ich freute mich voll auf die Bootsfahrt. Aber das sah eher aus wie eine Nusschale. Madelaine hatte mir eine Anti- Kotz Tablette gegeben und ich schlief die gesamte Zeit.  Es war schon schauklig, aber da wir um 6 Uhr morgens losfuhren, war der Wellengang noch nicht so hoch. Ich war trotzdem froh, als wir nach 3 Stunden halbwegs trocken ankamen.
Sansibar ist sooo schön
die Farben *__*
Die Zeit auf Sansibar war unglaublich schön. Bis jetzt war jeder Teil unserer Reise schön und sie verging viel zu schnell, aber das war mein schönster Abschnitt. Wir hatten vom 7-14. Januar unser Zwischenseminar in Dar es Salaam. Die Teilnehmerliste wurde uns allen per Mail zugeschickt. Einer hat dann die Initiative ergriffen und uns allen eine Rundmail geschrieben und gefragt ob noch mehr vorhaben, Silvester auf Sansibar zu verbringen. Das war natürlich der Fall und so haben wir 6 Tage mehr oder weniger durchgefeiert. Das tat auch mal ganz gut. Ein wenig trinken, tanzen…dazu noch am Strand. Silvester waren wir auf einer Feier am Strand, mit Feuerwerk. Es war ein toller Abend. Wir haben uns alle gut verstanden. Die Woche Sansibar haben wir uns aufgeteilt. Silvester und die ersten Tage des neuen Jahres, waren wir an der Ostküste, dann waren wir noch ein paar Nächte in Stone Town. Es ist eine tolle Stadt. Sie hat ihren Namen, weil die Gebäude alle aus Stein und mehrstöckig sind. Außerdem ist die Stadt angebaut wie ein Labyrinth, es gibt unendlich viele kleine Gassen und Hinterhöfe, schöne Stoffläden, Gewürzhändler und natürlich auch einen tollen Strand. Wir haben die Abende auf den verschiedenen Dachterrassen der Hotels verbracht. Ein bisschen Luxus darf auch mal sein. Es ist schon echt krass wie sehr man auf der Insel die Gegensätze sieht. Es gibt starken Tourismus, vor allem in StoneTown aber halt auch das „Hinterland“ also kleine Dörfer aus einfachen Hütten und viel Wald. Und dann stehen am Strand und in der Stadt natürlich die luxuriösen Hotels und es ist vieles soviel teurer, aber es gibt auch Ecken, wo die Einheimischen essen und einkaufen und das gefällt mir fast noch besser als die Touri- Straßen.
Eines Abends hatte ich eine kleine Blase auf dem Fuß, die tat weh und ich hab sie aufgemacht. Ich weiß nicht ob die Blase an sich schon der Anfang war oder ob sich die offene Stelle dann erst entzündet hat, zumindest wurde der Fuß die darauf folgenden Tage immer dicker und es sammelte sich Wasser an. Durch StoneTown bin ich auch nur noch barfuß gelaufen weil ich in keinen Schuh gepasst habe und die Stelle auch dick und rot wurde und echt weh tat. Ich dachte, dass es schon von selbst wieder gehen würde, es kam ja auch von selbst…
Die letzte Nacht auf Sansibar war dann nicht wirklich schön, ich konnte nicht einschlafen vor Schmerzen. Als wir dann am nächsten Tag in Dar es Salaam ankamen zum Zwischenseminar bin ich zu den Teamern hin und meinte, dass es besser wäre, wenn sich vielleicht mal ein Arzt mein Fuß anschaut. Ich bin dann mit Friederike, einer anderen Freiwilligen ins Krankenhaus gefahren. Sie kann besser englisch und hat verbale Schmerztherapie angewandt. Der Arzt meinte, dass das Ganze eine Infektion wäre und ich hatte einen Eiter-Abszess unter der Hat, der rausgeschnitten werden müsste. Als Rieke mir übersetzt hatte und ich einwilligte, kam die spritze. Der Arzt meinte, dass es nur eine ganz kleine sein wird. Sie war auch klein, nur wenn dein Fuß geschwollen ist und du am liebsten nirgendwo gegen kommen willst, weil das übelst weh tut, ist es egal wie klein ist ist…er stach dann auch 5 mal genau mitten rein, was die Sache nicht besser machte. Ich spürte dann aber zum Glück nichts mehr und war sowieso abgelenkt von Rieke, weil sie auf mich einredete wie ein Wasserfall, um mich abzulenken- verbale Schmerztherapie. Der Arzt schnitt den ganzen Eiter großzügig raus, im Nachhinein ärgere ich mich, dass ich mir das nicht angeschaut habe, aber laut Riekes Blick war es nicht so schön, was da alles rauskam. Ich bekam einen Verband und die nächsten Tage wurde der Fuß auch nach und nach dünner. Was nur ein wenig doof war, war, dass ich jeden Tag zum Säubern der Wunde und Verbandwechel ins Krankenhaus musste. So verpasste ich immer den Vormittag des Seminars und kam auch gar nicht wirklich an. Der erste Tag nach der OP war der schlimmste, es tat so weh, als der Arzt die Wunde säuberte. Ich war ziemlich froh, dass das alles passierte, als ich in Dar war. Denn dort gibt es sehr gute und saubere Krankenhäuser.
eine andere Freiwillige hat uns Henna
Tatoos gemalt
Das Zwischenseminar war ziemlich gut. Es wurde nicht alles als gut und richtig dargestellt und angenommen sondern auch viel hinterfragt. Zum Beispiel, was die Kritik an weltwärts und was die Nachteile an Freiwilligenarbeit ist.
Wir haben über unsere Projekte gesprochen, uns mit den anderen ausgetauscht und viele Spiele gesammelt, die wir mit den Kindern in den Einsatzstellen spielen können. Es laufen nicht alle Projekte so gut und es fühlt sich auch nicht jeder wohl oder angekommen. Als ich so den Vergleich zu anderen hatte, war ich schon sehr erleichtert, wie gut an sich alles bei uns läuft und dass ich mich in meiner Umgebung verdammt wohl fühle. Am letzten Tag hat jeder noch eine to -do Liste gemacht und wir haben mit unserem Mitfreiwilligen besprochen, was für Ziele wir uns setzen wollen für die 2. Hälfte, was wir verbessern können und was schon ganz gut läuft.

Madelaine und ich waren voller Tatendrang nach dem Seminar und mega motivierte fürs neue Schuljahr. Diese Motivation wurde leider am ersten Schultag, jetzt am 18. Januar wieder völlig erloschen, aber dazu mehr im neuen Blogeintrag.
Wir waren zumindest beide so froh, endlich wieder im eigenen Bett zu schlafen und nicht mehr aus dem Rucksack leben zu müssen. Wir haben unglaublich viele tolle Menschen auf unserer Reise kennengelernt und nehmen viel mit, aber genauso freue ich mich auch wieder auf zu Hause und auch darüber, dass ich Natiro schon als mein „Zuhause“ bezeichne. Ich fühle mich hier verdammt wohl und bin dankbar, dass ich ein so tolles Auslandsjahr bis jetzt hatte. Nun ist die Hälfte schon rum, verrückt, wie schnell es vergangen ist

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