Samstag, 23. Januar 2016

Ausflug ins Grüne


Am Wochenende haben Madelaine und ich mit Lars, George,einem Lehrer von seiner Schule und unserem Nachbarn Fred mit dem Sohn Derek und seiner Frau (Ich kenne ihren Namen nicht, alle nennen sie Mama Derek) einen Ausflug nach Marangu gemacht. Wir sind morgens mit dem DallaDalla losgefahren, der Ort ist ca 1 Stunde von uns entfernt. Das Besondere an dem Ort ist, dass es dort ziemlich schöne Wasserfälle gibt. In einer meiner ersten Wochen war ich ja schon mal bei Wasserfällen in Materuni.  Hier war es jetzt ganz anders, weil es wie eine richtige Anlage angelegt war und überall Statuen standen -Sehr schön. Der Wasserfall war kleiner als erwartet. Es war aber tolles Wetter und so schön, dass auch Derek mitgekommen ist. Wir saßen am Wasser und badeten Füße, es tat sehr gut dass das Wasser so kalt war.
Als wir uns satt gesehen hatten von dem schönen Ort, sind wir im Dorf noch alle chipsi- Mayai essen gegangen. Dazu gab es dann kalten Mango- Saft. Chipsi bedeutet Kartoffel und Mayai sind Eier. Es sind Kartoffelspalten mit Ei, wie eine Art Omlett. Sehr lecker und in der Stadt gibt es das an jeder Straßenecke zu kaufen. 
Letzten Donnerstag hatten wir Schulfrei. Das erfuhren wir relativ kurzfristig am Mittwoch Abend. Der neue Präsident wurde ins Amt eingerufen und er veranlasste im ganzen Land schulfrei. Wir erfuhren das von Mr Macha, einem Kollegen von uns, der zugleich der älteste Lehrer an der NSS ist. Wir trafen uns zufällig an dem Shop in der Nähe von unserem Haus. Man kann dort abends gut sitzen und noch etwas trinken. Das taten wir also und es war ein herrlicher Sommerabend. Madelaine und ich lieben Mr. Macha. Es ist wie ein liebevoller Opa und wir lieben seinen Humor und seine Grimassen. Er findet es sehr schön, dass wir eigene Hühner haben und erzählt uns immer, was wir alles mit den Eiern kochen können. Während wir über tansanische Spezialitäten sprachen, kam Derek zu uns und setzte sich auf meinen Schoß. Macha meinte, dass wir auf jeden Fall lernen müssen, wie man tansanisch kocht und dass wir mit Chapati anfangen sollten. Das sind eine Art Pfannkuchen, die morgens gerne mit dem süßen Tee gegessen wird.  Wir meinten, dass wir das gerne lernen wollen, aber es müsste uns schon jemand zeigen. Fred war in der Nähe und er meinte, dass seine Frau uns das morgen gerne zeigen könne. Wunderbar! Bei dem Shop, wo wir saßen kauften wir dann noch Mehl und Öl für morgen. Man muss sich ihn wie einen kleinen Kaufmannsladen vorstellen, aber kann dort wirklich alles bekommen, was man braucht.

Diese Woche war die letzte richtige Schulwoche von diesem Schuljahr. Das Schuljahr ist Ende November vorbei. Ab Montag werden Exame geschrieben. Wir sind schon dabei unsere vorzubereiten. Unsere Aufgabe ist es, in den Examen mit Aufsicht zu führen. Ich bin so froh, dass der Klausuren- Block in Deutschland über mehrere Wochen getreckt ist. Hier werden in einer Woche alle Exame abarbeitet, da pro Tag zwei Stück geschrieben werden. 
Am nächsten Morgen sind wir zu Fred rüber gegangen. Seine Frau kann nur kisuaheli sprechen. Es war ganz gut, dass er mit in der Küche war. Er hat uns die einzelnen Arbeitsschritte aufgeschrieben. Mama Derek hat den Teig zubereitet und Dereke ist durch die Küche getanzt. 
Irgendwann fiel dann der Strom aus und wir sind wie eine Karawane mit dem Teig, Pfanne und anderen Utensilien in unsere Küche gegangen, denn wir haben einen Gasherd. Aus einem Kilo Mehl haben wir 13 Chapati rausbekommen. Als Dank haben wir den 3 auch jedem einen geschenkt. Sie waren noch warm und wir haben unseren ersten halbselbstgemachten mit Honig genossen. 

 Die höchste Klassen, Form 4 haben ihre Exame alle schon beendet und haben die  Schule schon verlassen. Überall standen Koffer und Matratzen. Die Schüler, die hier mit im Internat wohnen, nehmen wohl ihre eigene Matratze mit. Es war irgendwie schon traurig, dass wir uns jetzt schon von einigen verabschieden mussten. So ganz habe ich das System aber noch nicht so verstanden. Die Gradution war nämlich schon am 10.Oktober. Dort haben alle Schulabgänger ein Zeugnis bekommen, dass sie auf der Natiro Secondary School waren. Dort standen aber halt noch keine Noten drauf, weil die Exama ja jetzt erst geschrieben wurden An dem Tag gab es einen langen Gottesdienst ( die Schule ist ja auch eine kirchliche Schule) und anschließend für Lehrer, Schüler und deren Eltern Essen und Getränke an der Schule. Alles war toll geschmückt und man sah, wie stolz die Eltern auf ihre Kinder waren, alle waren sehr schick angezogen. Das Ergebnis von den Examen bekommen die Schüler im Februar. 

Ein Schüler namens Godfrey, der jetzt die 4. Klasse beendet hat, war letztes Jahr mit der Zirkus AG für 3 Wochen in Hannover. Dort ist ja die Partnerschule die IGS Linden. Ein Lehrer von der IGS Linden war so fasziniert von ihm  und meine Oragnisation der VNB hat es nun genehmigt bekommen, dass der Kuturaustausch auch in die andere Richtung erfolgen kann. Nächsten Sommer kommt also er für ein Jahr an die Schule nach Hannover. Er hilft dort mit in der Zirkus AG, hat andere Aufgaben in der Schule und wohnt mit anderen Freiwilligen aus der ganzen Welt in einer WG. Als wir ihm letzte Woche die endgültige Zusage geben konnten, hat er sich wahnsinnig doll gefreut. Es ist auch eine tolle Change, die ihm gegeben wird. Wir schauen jetzt mit ihm zusammen nach Deutschkursen in Moshi oder Dar es Salaam und können ihm ja auch Grundlegendes beibringen. Vielleicht passt es ja sogar, dass wir zu 3. nach Deutschland reisen.
Wir mussten jetzt schon unseren Rückflug buchen. Ich möchte noch überhaupt nicht daran denken, weil es hier so unglaublich schön ist und ich einfach hier sein möchte. Unser Rückflug geht am 16. Juli. Das sind dann nur noch 8 Monate :( Aber ich versuch da jetzt einfach nicht daran zu denken. Ich bin nun auch schon ein Viertel Jahr hier und die Zeit ist schnell verflogen.

 
Godfrey  hat uns gestern zu sich nach Hause eingeladen. Seine Familie wohnt in Marangu, dort wo auch die Wasserfälle waren. Sie Eltern haben sich wahnsinnig auf uns gefreut und es war ein schöner Nachmittag. Godfrey hat noch fünf Geschwister. Da er der älteste ist, haben seine Eltern ihm ermöglicht, auf die private Schule zu gehen. Er hat es selber teilweise nicht mehr für möglich gehalten, dass er den Abschluss schafft, weil es sehr schwierig war, das Schulgeld aufzubringen. Die Familie lebt sehr ärmlich in einem kleinen Haus mit zwei Räumen. In dem einen saßen wir und haben Kochbananen gegessen( die schmecken wie Kartoffeln) und in dem andern schlafen die Eltern mit den fünf Kindern. Godfrey lebt zur Zeit bei seiner Tante in Moshi. Nach dem Essen hat er uns die Tiere der Familie gezeigt. Sie haben Kühe, Schweine, Hasen, Ziegen und eine Baby- Katze. Außerdem haben sie Mais- und Kaffeefelder. Ich habe zum ersten Mal eine Kaffeeplanze gesehen. Es ist ein dicht bewachsener Busch, der nicht wie andere Anbaupflanzen neben den anderen Büschen in Reihe und Glied steht, sondern sich auch häufig mit den anderen Büschen verwächst. An ihnen hängen Beeren, die, wenn sie reif sind, sich rot verfärben. In ihnen sind dann drei Kaffeebohnen. Die müssen aber erst noch getrocknet und geröstet werden, um ihre dunkelbraune Farbe zu bekommen. Bis Kaffee gemahlen ist, ist es ein langer und anstrengender Weg.
Am Wochenende waren wir mit ein paar anderen in Moshi abends in einer Bar. Wir müssen, sobald es dunkel ist, zu Hause sein. Wir schauen dann abends Filme über den Beamer oder lesen. Es war schön, abends mal loszugehen. Wir waren in einer karaoke Bar. Sowohl Einheimische, als auch  Volunteers aus anderen Länder waren da. Es war toll, es gab eine Cocktail-Bar und die Stimmung war sehr gut. Ich habe mit Madelaine und Godfrey, zusammen auch gesungen. Es war super peinlich, weil ich nur den Refrain des Liedes kannte und auch sonst nicht singen kann. 


Dies ist mein letzter Blog Eintrag vor der langen Reise. Wir haben jetzt bis Mitte Januar Schulferien. Das alte Schuljahr ist zu Ende und nun stehen die langen Schulferien an. Die Zeit wollen wir nutzen und reisen durch das Land. Viel geplant haben wir noch nicht, aber das ist unser grobe Reiseplan:
Da ich und auch Madelaine durch Facebook und Whatsapp einen guten Draht nach Hause, zu unseren Freunden und allgemein zu den Geschehnissen in Deutschland haben, geht es an uns natürlich nicht vorbei, dass langsam die Weihnachtsmärkte aufgebaut werden und es letztens sogar schon geschneit hat. Um uns auch ein wenig in Weihnachtsstimmung zu bringen, haben wir letztens Plätzchen gebacken. Fred hat einen Ofen in seiner Küche. So haben wir bei uns den Teig zubereitet und Weinachtsmotive aus dem Teig ausgestochen. Natürlich haben wir hier keine Förmchen, aber das Ergebnis sah trotzdem toll aus. Mr Shayo hat uns geholfen mit dem Ofen. Fred war leider nicht da, weil er mit seiner Frau im Krankenhaus war. Als Dank haben wir Shayo Kekse rüber gebracht. Unsere sind leider schon aufgegessen. Aber das wird auf jeden Fall wiederholt.
Freds Frau ist schwanger haben wir von Shayo erfahren, deshalb war sie beim Arzt mit ihrem Mann. Wir haben uns riesig gefreut und gefragt, wann das Kind denn kommt. Es wird im Februar erwartet und ich freue mich sehr darauf. Derek bekommt ein Geschwisterchen!


Wir werden in den kommenden Tagen nach Lushoto in die Usambara- Berge fahren und dort ein paar Tage verbringen. Dann geht es auf die Insel Pemba. Dort treffen wir uns mit anderen dts. Freiwilligen, die überall in Tansania ein weltwärts- Jahr machen, um zusammen einen einwöchigen Tauchkurs zu machen. Vor der nördlichsten Insel Tansanias soll es eines der besterhaltesten Korallenriffe der Welt geben und ich bin so gespannt, was für Eindrücke und Bilder, die in der Woche auf mich warten.
Danach geht es weiter nach Ushongo, einem schönen Strand in der Nähe von Tanga. Wir haben das Angebot bekommen, in einer Lodge mit im Restaurant zu helfen und die Kinder der Touristen zu betreuen. Die Lodge hat zugehörige Strandhütten, wo man übernachten kann und einen Zeltplatz. Sie wird von einem deutschen Ehepaar geleitet. Auf der Internetseite sind tolle Bilder und wir freuen uns sehr auf die zwei Wochen dort. Als Gegenleistung dürfen wir umsonst dort übernachten und bekommen freies Essen, sowie Trinkwasser für den Tag. Die Schneuchelausflüge, die vom Hotel angeboten werden, dürfen wir mit begleiten. Weihnachten werden wir dort feiern und ich bin sehr gespannt wie es wird. 

Silvester verbringen wir auf Sansibar mit anderen Freiwilligen. Sie kommen teilweise aus Tansania, aber auch von umliegenden Ländern. Da wir vom 7.01-14.01 unser Zwischenseminar von der Organisation in Dar es Salaam haben, kommen einige, wie wir schon vorher nach Sansibar, um dort ins neue Jahr zu feiern. 
Ich freue mich auf unseren eineinhalb monatigen Trip. 
Ich wünsche euch ein schöne Adventszeit und werde spätestens im Januar von allem  berichten und Bilder hochladen

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