Am Wochenende haben Madelaine und ich mit Lars,
George,einem Lehrer von seiner Schule und unserem Nachbarn Fred mit dem Sohn
Derek und seiner Frau (Ich kenne ihren Namen nicht, alle nennen sie Mama Derek)
einen Ausflug nach Marangu gemacht. Wir sind morgens mit dem DallaDalla
losgefahren, der Ort ist ca 1 Stunde von uns entfernt. Das Besondere an dem Ort
ist, dass es dort ziemlich schöne Wasserfälle gibt. In einer meiner ersten
Wochen war ich ja schon mal bei Wasserfällen in Materuni. Hier war es
jetzt ganz anders, weil es wie eine richtige Anlage angelegt war und überall
Statuen standen -Sehr schön. Der Wasserfall war kleiner als erwartet. Es war
aber tolles Wetter und so schön, dass auch Derek mitgekommen ist. Wir saßen am Wasser
und badeten Füße, es tat sehr gut dass das Wasser so kalt war.
Als wir uns satt gesehen hatten von dem schönen Ort,
sind wir im Dorf noch alle chipsi- Mayai essen gegangen. Dazu gab es dann
kalten Mango- Saft. Chipsi bedeutet Kartoffel und Mayai sind Eier. Es sind
Kartoffelspalten mit Ei, wie eine Art Omlett. Sehr lecker und in der Stadt gibt
es das an jeder Straßenecke zu kaufen.
Letzten Donnerstag hatten wir Schulfrei. Das erfuhren
wir relativ kurzfristig am Mittwoch Abend. Der neue Präsident wurde ins Amt
eingerufen und er veranlasste im ganzen Land schulfrei. Wir erfuhren das von Mr
Macha, einem Kollegen von uns, der zugleich der älteste Lehrer an der NSS ist.
Wir trafen uns zufällig an dem Shop in der Nähe von unserem Haus. Man kann dort
abends gut sitzen und noch etwas trinken. Das taten wir also und es war ein
herrlicher Sommerabend. Madelaine und ich lieben Mr. Macha. Es ist wie ein
liebevoller Opa und wir lieben seinen Humor und seine Grimassen. Er findet es
sehr schön, dass wir eigene Hühner haben und erzählt uns immer, was wir alles
mit den Eiern kochen können. Während wir über tansanische Spezialitäten
sprachen, kam Derek zu uns und setzte sich auf meinen Schoß. Macha meinte, dass
wir auf jeden Fall lernen müssen, wie man tansanisch kocht und dass wir mit
Chapati anfangen sollten. Das sind eine Art Pfannkuchen, die morgens gerne mit
dem süßen Tee gegessen wird. Wir meinten, dass wir das gerne lernen
wollen, aber es müsste uns schon jemand zeigen. Fred war in der Nähe und er
meinte, dass seine Frau uns das morgen gerne zeigen könne. Wunderbar! Bei dem
Shop, wo wir saßen kauften wir dann noch Mehl und Öl für morgen. Man muss sich
ihn wie einen kleinen Kaufmannsladen vorstellen, aber kann dort wirklich alles
bekommen, was man braucht.
Diese Woche war die letzte richtige Schulwoche von diesem Schuljahr. Das Schuljahr ist Ende November vorbei. Ab Montag werden Exame geschrieben. Wir sind schon dabei unsere vorzubereiten. Unsere Aufgabe ist es, in den Examen mit Aufsicht zu führen. Ich bin so froh, dass der Klausuren- Block in Deutschland über mehrere Wochen getreckt ist. Hier werden in einer Woche alle Exame abarbeitet, da pro Tag zwei Stück geschrieben werden. Am nächsten Morgen sind wir zu Fred rüber gegangen. Seine Frau kann nur kisuaheli sprechen. Es war ganz gut, dass er mit in der Küche war. Er hat uns die einzelnen Arbeitsschritte aufgeschrieben. Mama Derek hat den Teig zubereitet und Dereke ist durch die Küche getanzt.
Irgendwann fiel dann der Strom aus und wir sind wie
eine Karawane mit dem Teig, Pfanne und anderen Utensilien in unsere Küche
gegangen, denn wir haben einen Gasherd. Aus einem Kilo Mehl haben wir 13
Chapati rausbekommen. Als Dank haben wir den 3 auch jedem einen geschenkt. Sie
waren noch warm und wir haben unseren ersten halbselbstgemachten mit Honig
genossen.
Die höchste Klassen, Form 4 haben ihre Exame
alle schon beendet und haben die Schule schon verlassen. Überall standen
Koffer und Matratzen. Die Schüler, die hier mit im Internat wohnen, nehmen wohl
ihre eigene Matratze mit. Es war irgendwie schon traurig, dass wir uns jetzt
schon von einigen verabschieden mussten. So ganz habe ich das System aber noch
nicht so verstanden. Die Gradution war nämlich schon am 10.Oktober. Dort haben
alle Schulabgänger ein Zeugnis bekommen, dass sie auf der Natiro Secondary School
waren. Dort standen aber halt noch keine Noten drauf, weil die Exama ja jetzt
erst geschrieben wurden An dem Tag gab es einen langen Gottesdienst ( die
Schule ist ja auch eine kirchliche Schule) und anschließend für Lehrer, Schüler
und deren Eltern Essen und Getränke an der Schule. Alles war toll geschmückt
und man sah, wie stolz die Eltern auf ihre Kinder waren, alle waren sehr schick
angezogen. Das Ergebnis von den Examen bekommen die Schüler im Februar.
Ein Schüler namens Godfrey, der jetzt die 4. Klasse
beendet hat, war letztes Jahr mit der Zirkus AG für 3 Wochen in Hannover. Dort
ist ja die Partnerschule die IGS Linden. Ein Lehrer von der IGS Linden war so
fasziniert von ihm und meine Oragnisation der VNB hat es nun genehmigt
bekommen, dass der Kuturaustausch auch in die andere Richtung erfolgen kann.
Nächsten Sommer kommt also er für ein Jahr an die Schule nach Hannover. Er
hilft dort mit in der Zirkus AG, hat andere Aufgaben in der Schule und wohnt
mit anderen Freiwilligen aus der ganzen Welt in einer WG. Als wir ihm letzte
Woche die endgültige Zusage geben konnten, hat er sich wahnsinnig doll gefreut.
Es ist auch eine tolle Change, die ihm gegeben wird. Wir schauen jetzt mit ihm
zusammen nach Deutschkursen in Moshi oder Dar es Salaam und können ihm ja auch
Grundlegendes beibringen. Vielleicht passt es ja sogar, dass wir zu 3. nach
Deutschland reisen.
Wir mussten jetzt schon unseren Rückflug buchen. Ich
möchte noch überhaupt nicht daran denken, weil es hier so unglaublich schön ist
und ich einfach hier sein möchte. Unser Rückflug geht am 16. Juli. Das sind
dann nur noch 8 Monate :( Aber ich versuch da jetzt einfach nicht daran zu
denken. Ich bin nun auch schon ein Viertel Jahr hier und die Zeit ist schnell
verflogen.
Godfrey hat uns gestern zu sich nach Hause eingeladen. Seine Familie wohnt in Marangu, dort wo auch die Wasserfälle waren. Sie Eltern haben sich wahnsinnig auf uns gefreut und es war ein schöner Nachmittag. Godfrey hat noch fünf Geschwister. Da er der älteste ist, haben seine Eltern ihm ermöglicht, auf die private Schule zu gehen. Er hat es selber teilweise nicht mehr für möglich gehalten, dass er den Abschluss schafft, weil es sehr schwierig war, das Schulgeld aufzubringen. Die Familie lebt sehr ärmlich in einem kleinen Haus mit zwei Räumen. In dem einen saßen wir und haben Kochbananen gegessen( die schmecken wie Kartoffeln) und in dem andern schlafen die Eltern mit den fünf Kindern. Godfrey lebt zur Zeit bei seiner Tante in Moshi. Nach dem Essen hat er uns die Tiere der Familie gezeigt. Sie haben Kühe, Schweine, Hasen, Ziegen und eine Baby- Katze. Außerdem haben sie Mais- und Kaffeefelder. Ich habe zum ersten Mal eine Kaffeeplanze gesehen. Es ist ein dicht bewachsener Busch, der nicht wie andere Anbaupflanzen neben den anderen Büschen in Reihe und Glied steht, sondern sich auch häufig mit den anderen Büschen verwächst. An ihnen hängen Beeren, die, wenn sie reif sind, sich rot verfärben. In ihnen sind dann drei Kaffeebohnen. Die müssen aber erst noch getrocknet und geröstet werden, um ihre dunkelbraune Farbe zu bekommen. Bis Kaffee gemahlen ist, ist es ein langer und anstrengender Weg.
Am Wochenende waren wir mit ein paar anderen in Moshi
abends in einer Bar. Wir müssen, sobald es dunkel ist, zu Hause sein. Wir
schauen dann abends Filme über den Beamer oder lesen. Es war schön, abends mal
loszugehen. Wir waren in einer karaoke Bar. Sowohl Einheimische, als auch
Volunteers aus anderen Länder waren da. Es war toll, es gab eine
Cocktail-Bar und die Stimmung war sehr gut. Ich habe mit Madelaine und Godfrey,
zusammen auch gesungen. Es war super peinlich, weil ich nur den Refrain des
Liedes kannte und auch sonst nicht singen kann.
Dies ist mein letzter Blog Eintrag vor der langen Reise. Wir haben jetzt bis Mitte Januar Schulferien. Das alte Schuljahr ist zu Ende und nun stehen die langen Schulferien an. Die Zeit wollen wir nutzen und reisen durch das Land. Viel geplant haben wir noch nicht, aber das ist unser grobe Reiseplan:Da ich und auch Madelaine durch Facebook und Whatsapp einen guten Draht nach Hause, zu unseren Freunden und allgemein zu den Geschehnissen in Deutschland haben, geht es an uns natürlich nicht vorbei, dass langsam die Weihnachtsmärkte aufgebaut werden und es letztens sogar schon geschneit hat. Um uns auch ein wenig in Weihnachtsstimmung zu bringen, haben wir letztens Plätzchen gebacken. Fred hat einen Ofen in seiner Küche. So haben wir bei uns den Teig zubereitet und Weinachtsmotive aus dem Teig ausgestochen. Natürlich haben wir hier keine Förmchen, aber das Ergebnis sah trotzdem toll aus. Mr Shayo hat uns geholfen mit dem Ofen. Fred war leider nicht da, weil er mit seiner Frau im Krankenhaus war. Als Dank haben wir Shayo Kekse rüber gebracht. Unsere sind leider schon aufgegessen. Aber das wird auf jeden Fall wiederholt.
Freds Frau ist schwanger haben wir von Shayo erfahren,
deshalb war sie beim Arzt mit ihrem Mann. Wir haben uns riesig gefreut und
gefragt, wann das Kind denn kommt. Es wird im Februar erwartet und ich freue
mich sehr darauf. Derek bekommt ein Geschwisterchen!
Wir werden in den kommenden Tagen nach Lushoto in die
Usambara- Berge fahren und dort ein paar Tage verbringen. Dann geht es auf die
Insel Pemba. Dort treffen wir uns mit anderen dts. Freiwilligen, die überall in
Tansania ein weltwärts- Jahr machen, um zusammen einen einwöchigen Tauchkurs zu
machen. Vor der nördlichsten Insel Tansanias soll es eines der besterhaltesten
Korallenriffe der Welt geben und ich bin so gespannt, was für Eindrücke und Bilder,
die in der Woche auf mich warten.
Danach geht es weiter nach Ushongo, einem schönen
Strand in der Nähe von Tanga. Wir haben das Angebot bekommen, in einer Lodge
mit im Restaurant zu helfen und die Kinder der Touristen zu betreuen. Die Lodge
hat zugehörige Strandhütten, wo man übernachten kann und einen Zeltplatz. Sie
wird von einem deutschen Ehepaar geleitet. Auf der Internetseite sind tolle
Bilder und wir freuen uns sehr auf die zwei Wochen dort. Als Gegenleistung
dürfen wir umsonst dort übernachten und bekommen freies Essen, sowie
Trinkwasser für den Tag. Die Schneuchelausflüge, die vom Hotel angeboten
werden, dürfen wir mit begleiten. Weihnachten werden wir dort feiern und ich
bin sehr gespannt wie es wird.
Silvester verbringen wir auf Sansibar mit anderen
Freiwilligen. Sie kommen teilweise aus Tansania, aber auch von umliegenden
Ländern. Da wir vom 7.01-14.01 unser Zwischenseminar von der Organisation in
Dar es Salaam haben, kommen einige, wie wir schon vorher nach Sansibar, um dort
ins neue Jahr zu feiern.
Ich freue mich auf unseren eineinhalb monatigen Trip.
Ich wünsche euch ein schöne Adventszeit und werde spätestens im Januar von allem berichten und Bilder hochladen
Ich freue mich auf unseren eineinhalb monatigen Trip.
Ich wünsche euch ein schöne Adventszeit und werde spätestens im Januar von allem berichten und Bilder hochladen
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen