Freitag, 13. November 2015

Allgemeines

Ich schreibe immer Blogeinträge, wenn etwas spektakuläres passiert ist, aber wie sieht eigentlich das "normale" Leben hier in Tansania aus? Wie ist mein Unterricht so und wie sind die Wahlen verlaufen?
                               
Unterrichten tue ich an einer Secondary School hier in Natiro. Am Kilimandscharo gibt es Unmengen an kleinen Dörfern. Natiro liegt so 1500 Meter am höchsten Berg Afrikas.
Madelaine und ich unterrichten IT- Computerunterricht. Die weiterführende Schule geht hier 4 und die Grundschule 7 Jahre, danach können Schüler mit gutem Abschluss noch 2 Jahre hinten anhängen. Mit dem Abschluss können sie dann auch zum Beispiel auf Lehramt studieren. Es ist also ein 7-4-2 Schulsystem, in Deutschland hingegen 4-8. Das Schuljahr geht immer bis Mitte November. Von Mitte bis Ende des Monats werden Exame geschrieben, dann sind die langen (Sommer)Ferien. Im Januar beginnt dann das neue Schuljahr. Da Tansania auf der Südhalbkugel liegt, sind die heißesten Monate in den Monaten, wenn in Deutschland Winter ist. Daher sind hier im Dezember Sommerferien.
Madelaine und ich unterrichten bis jetzt nur Form 1 und 3.  2 und 4 bereiten sich auf ihre Exame vor, denn deren Arbeiten sind anscheinend umfangreicher und sie können die Zeit besser gebrauchen, um zu lernen. Wir haben einen Computerraum zur Verfügung, den wir mit nicht mehr als 20 Schülern nutzen können. Prinzipiell passen dort auch mehr rein, aber von den 25 Computern funktionieren mit Glück 18 und 20 Kinder reichen auch, wir wollen ja auch jedem helfen können und gleichzeitig ein Auge auf die werfen, die lieber die Spiele öffnen, als eine Power Point Präsentation zu gestalten. Form 1 beinhaltet 70 Kinder. In Deutschland ist ein ganzer Jahrgang dann in gut 3 Klassen unterteilt, hier ist der ganze Jahrgang in einer. Es ist gut, dass wir zu 2. unterrichten. So kann einer vorne an der Tafel erklären und anschreiben und der andere geht rum, sorgt für Ruhe und dafür, dass alle mitschreiben. Mit Form 1 waren wir demnach auch noch nie im Computerraum, weil es definitiv zu viele Kinder sind. Wir haben allerdings diese Woche ein Experiment gewagt. Letzte Woche Donnerstag haben wir am Ende der Stunde die Klasse in 4 Gruppen eingeteilt. Die Kinder haben immer bis um halb 5 Unterricht, AGs und dann abwechselnd Putzdeinst. An der Schule gibt es keinen Hausmeister oder Putzfrauen, die Kinder sind eingeteilt, das Schulgebäude, die Toiletten und Schlafräume sauber zu halten. Unser Plan ist nun, mit den Gruppen jeweils an einem Tag in der Woche von halb 5 bis 6 Uhr in den Computerraum zu gehen und ihnen die Basics zu zeigen, wie man einen Computer richtig startet und ausschaltet, wofür links und rechts Klicks bei der Maus zu gebrauchen sind und wir wollen versuchen, dass die Kinder sich bei Word anfangen einzuarbeiten. Bis jetzt haben wir mit ihnen theoretisch das Betriebssystem behandelt. Es ist schon ein wenig fragwürdig, ob es so richtig ist, dass wir als vollwertige Lehrer behandelt werden, da ich mich nicht als Computer-Lehrerin ausgeben würde. Noch nichtmal auf deutsch könnte ich wem anderen das Betriebssystem erklären, dementsprechend  noch weniger auf englisch. Wir haben gute Schulbücher bei uns zu Hause, nur dauert es schon erstmal ein wenig, bis ich da selber durchsteige. Für die Kinder wird es nicht spannender nur Theorie zu behandeln, in dem Wissen, dass nebenan die Computer benutzt werden können. 
Das Experiment lief super. Alle haben gut zugehört und die Arbeitschritte verfolgt. Natürlich gibt es auch sie Querschießer, die dann versuchen die Spiele zu öffnen. Ihnen legen wir dann die Regeln nochmal hin, die wir aufegangen haben. Es wirkt ziemlich gut, wenn wir sagen, dass das nicht noch einmal vorkommen darf, sonst dürfen sie den Computerraum nichtmehr betreten. Man muss allerdings sehr genau und auch sehr oft erklären, wie die einfachsten Dinge funktionieren. Bis sich einige Schüler endlich mal trauen, die Maus auch toll genug zu drücken, um ein "klicken" wahrzunehmen, kann es schon ein wenig dauern. Demnach haben wir in der Doppelstunde durchgenommen, wie man Word öffnet, Shift benutzt, um auch große Buchstaben zu schreiben und wie man seine Buchstaben farbig markiert. Aller Anfang ist schwer...aber sie waren glücklich, am Computer gearbeitet zu haben.
Mit den Form 3 Schülern waren wir schon häufiger im Computerraum. Der Jahrgang ist in  Klasse A und B unterteilt. Hier hat zum Glück nicht die ganze Klasse IT Unterricht, sondern nur bestimmte IT- Members. Warum es diese Members nicht in Form 1 gibt, sondern dort die ganze Klasse den Unterricht hat, weiß ich auch nicht. Schwierig war hier in dem Jahrgang, das Thema Internet zu unterrichten, die Schule hat nämlich keinen eigenen Internet Zugang. Ein Tag vor dem Unterricht sind wir mit unserem Modem zur Schule gegangen. Das ist ein tragbarer WLAN- Router, der mit 10 Geräten gleichzeitig verbunden werden kann. Die Schule hat nicht nur die Computer sondern auch 7 Laptops. Die waren zum Glück beim Hochfahren schon mit dem Modem verbunden. Die Volunteers vor uns haben das Modem scheinbar schon mal mit den Laptops verbunden. Das war sehr gut, so hat die erste Stunde zum Internet ziemlich gut geklappt. Die Kinder sollten Infos raussuchen, was das Brandenburger Tor ist. 


Mandazi und Chai (Tee) werden
mir sehr fehlen in D
 Es ist sehr süßer Kräutertee, ich weiß nicht genau, was da alles drin ist, aber auf jedenfall Ingwer und vielleicht auch Zimt. Er wird jedoch nicht mit Wasser aufgekocht, sondern mit heißer Milch. Dazu gibt es Mandazi. Es ist eine Art Miniberliner, aber ohne Marmelade drin. Um 10Uhr geht der Unterricht weiter. Um halb 2 gibt es Lunch. Für die Lehrer gibt es Reis, eine Art Gulaschsuppe mit Gemüse und grünem Kohl. Die Schüler bekommen einmal in der Woche Fleisch und essen Ugali(Maisbrei) statt Reis. Nach dem Lunsch gibt es Nachmittagsunterricht oder AGs. Wir haben mittwochs vor dem Teabreak eine Doppelstunde Kisuaheli- Unterricht bei dem Kisuaheli-Lehrer Emanuel Mbrema. Er ist außerdem Pastor und auch unser Mentor. Dank ihm können wir mittlerweile immer mehr Bruchstücke verstehen und alleine auf dem Markt einkaufen. Nach dem Tee unterrichten wir Form 3A 80 Minuten und danach Form 3B 80 Minuten lang. Am Donnerstag haben wir vor dem Tee Form 1 80 Minuten zu unterrichten und danach eine Doppelstunde kisuaheli Unterricht. Der Schulvormittag ist so aufgebaut, dass um 8 Uhr die Schüler sich auf dem Schulhof versammeln, zusammen beten, es eine Ansage von einem Lehrer gibt. Dannach beginnen 2 Doppelstunden. Um 9.40 Uhr beginnt die Teepause. Das ist mein schönster Teil des Tages. 

die neue Variante an Computern
die Leinwand benutzen wir
für Projektionen mit dem Beamer

Eingang zu unserem Klassenraum

die alte Variante der Computer
   

Seit letzter Woche haben wir dann nach dem Lunch noch den German Club.

Der German Club: Die Natiro Secondary School hat eine Partnerschule in Hannover, die IGS Linden. Dort gibt es die Tansania AG. Die 12 Schüler aus der AG haben im Oktober jeder einen Brief an Schüler dieser Schule geschrieben. Wir setzten uns mit deinem Lehrer.
der German-Club, Schüler halten die Breife aus D in den Händen
                             
MR Foya zusammen und er überlegte, welche 12 Kinder geeignet wären, eine AG Zu gründen. Wir überlegten dann mit den Schülern gemeinsam, was sie in den Briefen mit den deutschen Schülern schreiben wollen und was sie über Deutschland lernen wollen. Letzten Donnerstag haben wir eine Power Point Präsentation vorbereitet. Wir haben ihnen Bilder über Tiere, Landschaften und Lebensmittel aus Deutschland gezeigt. Sie haben überrascht geguckt, dass bei uns keine Tiere wie Löwen, Zebras und Hyänen leben. Auch haben wir ihnen ein paar Floskeln deutsch beigebracht, weil sie das gerne lernen wollen. "Hallo, wie geht es dir?" und "Tschüss" haben wir groß auf weiße Blätter geschrieben und an die Wand des Computerraums geklebt. Mal sehen, wie voll die Wand während des Jahres so wird. 
Freitags haben wir keinen Unterricht, nur nachmittags das Circus Project. Das ist eine Akrobatik AG von der Schule. Die Schüler sind alle sehr gelenkig und talentiert, Rückwärtssalto, Flickflack und Menschenpyramiden sind für sie keine Schwierigkeit. Ich habe weder Talent noch Erfahrung in Turnen. Wir können demnach nur Hilfestellung geben und Musik mit meiner Musikbox beisteuern. Die Schüler können sich aber auch sehr gut selber Dinge beibringen. Die Älteren gehen sehr gut mit den Jüngeren um und alle achten aufeinander. 
das Behandlungszimmer

Wir kamen an dem Marangu Hospital, ein sehr sauberes, modernes Hospital an. Kennedy kennt hier irgendwie jeden, so auch den Zahnarzt. Dieser wollte an dem Tag eigentlich keinen Patienten mehr behandeln. Ich bezahlte und kam mit dem Buchhalter ins Gespräch. Als er hörte, dass ich aus der Nähe von Hamburg komme, wurde er hellhörig. Häufiger hat das Krankenhaus Freiwillige aus Deutschland und wohl auch einen Spender in Hamburg. Er lud mich ein, gerne nochmal, nicht als Patient, vorbei zukommen. Die Behandlung war sehr aufregend. Ich wusste ja, dass an dem Zahn selber nichts behandelt werden musste, aber ich hatte irgendwie trotzdem Schiss. Der Doktor holte zwei Spitzen und Ampullen raus, ich guckte ihn mit großen fragenden Augen an und er musste schallend anfangen zu lachen. Sie dienten nur, um einen Lack auf die Zähne zu machen und den Kleber auf den Draht zu fixieren.

 Ich war so nervös und guckte mir den Behandlungsraum an. Er ist sehr sauber aber halt deutlich hinter den europäischen Ansprüchen. Ich möchte hier nie ernsthafte Probleme haben. Der Nachmittag war toll, ich habe mich sehr wohl gefühlt in dem Krankenhaus.Letzte Woche musste ich zum Zahnarzt. Ich hatte vor einigen Jahren eine feste Zahnspange. Nun habe ich lebenslang einen Draht hinter den Zähnen geklebt bekommen. Dieser hielt nur leider nicht lebenslang, sondern der Kleber löste sich. Wir fragten den Pastor Kennedy, der meinte, dass wenn wir Probleme oder Fragen haben, dann hilft er uns gerne. Ich rief ihn an und schilderte ihm das Problem. Er fuhr mit uns zum Zahnarzt. Dieser war ca eine Stunde Autofahrt entfernt. 
Zu Hause habe ich dann mal recherchiert und es gibt in Deutschland den Förderverein Marangu e.V

"MARANGU e.V. unterstützt in Marangu ein Hospital durch Sach- und Geldspenden und hilft fünf Schulen in und um Marangu durch Sach- und Geldspenden. Der Verein vermittelt und fördert Schulpatenschaften zwischen Schulklassen in Marangu und Hamburg und von deutschen Sponsoren." (http://marangu.de/ueber_uns/marangu-e-v/)

Wer weiß, vielleicht trete ich ja in den Förderkreis ein, wenn ich wieder in Deutschland bin oder komme irgendwann nochmal für eine Zeit hierher, um im Krankenhaus mitzuhelfen. Eine Einladunge habe ich ja schon bekommen.


Vorletzte Woche waren hier Wahlen in Tansania. 
das Schild gibts Auskunft, dass an der
NSS Wahlzettel entgegengenommen
werden
Diese waren sehr wichtig, denn es wurde ein neuer Präsident gewählt.




Lowasa und Magufuli





Hier wird der Präsident ähnlich wie in den USA direkt von den Wählern gewählt. Die Volkrepublik Tansania gibt es seit 1961. Seitdem ist auch die Partei CCM an der Macht.  Oppositionsparteien wurden immer wieder unterdrückt. Der aktuelle Kandidat der CCM war John Pombe Joseph Magufuli. Der vorherige Präsident war 10 Jahre im Amt. 2 Amtsperioden ist hier die Höchstanzahl. So hofften viele Tansanier jetzt auf einen Machtwechsel.
 Zu diesen Präsidentschaftswahlen haben sich mehrere oppositionelle Parteien zu dem Bündnis UKAWA geschlossen. In ihr ist der Kandidat Edward Ngoyai Lowasa von Chadema (= Partei der Demokratie) der wichtigste Gegenkandidat zu Magufuli gewesen. Er war allerdings mal Mitglied der CCM, da er es dort jedoch nicht geschafft hatte, als Präsident zu kandidieren und bei der jungen Partei CHADEMA mehr Aufstiegschancen hatte, wechselte er die Seite.



Lowasa und Magufuli
Sowohl Lowassa als auch Magufuli versprechen Veränderung und Aufschwung der Wirtschaft. In Tansania  gibt es weder ein  freizugänglichen Bildungssystems  noch ein intaktes Gesundheitssystems. Zudem herrscht in der breiten Bevölkerung Armut und in einigen Teilen des Landes in den trockenen und heißen Monaten auch Hunger. Außerdem haben beide vor Korruption zu bekämpfen, ohne die hier leider keine Politik betrieben wird.






CHADEMA- Anhänger ( BIld stammt aus dem Internet)

Nun ist das Ergebnis bekannt und die CCM hat gewonnen. Gerüchten nach mussten Chadema Anhänger für ihre Stimmzettel Geld zahlen, auf der Insel Pemba sind mehr Stimmen eingesammelt worden, als die Insel Einwohner hat, es nahmen Tote an den Wahlen Teil und auf Sansibar musste die Wahl wiederholt werden. Auf Sansibar kam es auch zu Unruhen und die Polizei musste eine Demonstration beenden. Uns Freiwilligen wurde vom Auswärtigem Amt geraten nicht nach Sansibar in der letzten Woche zu fahren oder, wenn wir dort leben sollten, im Haus zu bleiben.


Hier oben am Berg ist alles friedlich verlaufen. Man hat nur letzten Samstag, einen Tag vor der Wahl gemerkt, wie aufgeregt alle sind und es sind mit einem Affenzahn Motorräder
Motorräder rasen durch die Straßen
 durch die Straßen mit Fahnen gefahren. Allgemein war das Wahlthema sehr präsent und viele wollten eine Veränderung durch Chadema. Auch ich wurde angesteckt und fragte nach den Wahlen jeden Tag die Lehrer ob sie schon Ergebnisse hätten, ich war schon ziemlich enttäuscht, dass die CCM gewonnen hat. Mr Shayo meint aber auch, dass es nicht sein kann, dass das das richtige Ergebnis sei. Schade, dass hier Politik mit Korruption betrieben werden muss. Wahlfreiheit wird hier nicht großgeschrieben.


Ich denke, der Artikel ist jetzt lang genug geworden. Wenn ihr Fragen habt oder etwas wissen wollt, dann schreibt mir gerne. Entweder in die Kommentare oder per E-Mail: duhastpost.vonborstel@googlemail.com . Dann weiß ich, was ich beim nächsten Artikel ansprechen kann. Euch allen noch eine tollen Woche 

Freitag, 23. Oktober 2015

ChickenLodge

Wir haben Strooom! Deshalb beeile ich mich mit dem Schreiben des Eintrags. Die letzten Tage hatten wir nur nach Mitternacht ein paar Stunden Strom, sodass immerhin das Handy am nächsten Tag aufgeladen war. Am Sonntag sind hier Wahlen und es wird ein neuer Präsident gewählt. Alle sind total aufgeregt und meinen, dass der Stromausfall mit den anstehenden Wahlen zu tun hat, der Zusammenhang ist mir zwar noch nicht ganz schlüssig. Sobald ab Montag wir wieder regelmäßig die Lebensmittel in einen nicht auf  Zimmertemperatur erwärmten Kühlschrank stellen können, ist ja alles gut. Ich bin gespannt.
Weshalb ich aber diesen Eintrag schreibe, kommt jetzt: Wir haben eigene Hühner!
unser Lehrer und Nachbar Mr. Shayo fragte uns in den ersten Tagen hier in Natiro, ob wir Hühner haben wollen. Wir sagten erstmal nein, ich habe auch überhaupt keine Ahnung von Hühnerzucht. Hier hat aber jeder Tiere, vorallem Hühner. wenn wir mit dem Dalladalla oder Mopet(Bodaboda) den Berg runter fahren, müssen wir auch ziemlich aufpassen und Slalom fahren, denn die Hühner laufen hier frei rum.
Irgendwann saßen Madelaine und ich nachmittags auf unserem Balkon, da kam Shayo vorbei. Wir sprachen nochmal über Hühner und wir waren doch gar nicht mehr so abgeneigt von der Idee. Oft kaufen wir uns nämlich auch Eier und essen sie gerne abends gekocht mit Avocado und Brot. Und wir hätten eigene Tiere, um die wir uns kümmern müssten. Die Freiwilligen vor uns hatten auch welche. Nur ist bei er letzten Regenzeit ein Baum auf den Stall gekracht und dann war dieser Schrott. Letzten Freitag haben wir mit Shayo im Lehrerzimmer gestanden und mit einem 1Meter Lineal ausgemessen, wie groß der Stall werden kann. Er hat dann eine Skizze angefertigt. Man sah auch ohne es zu wissen, dass er Mathelehrer ist, denn Skizzen bei Mathelehrern sind immer Millimeterarbeit.
Am Samstag sind wir dann mit ihm zusammen in die Stadt gefahren und haben bei einem Art Baumarkt Holz gekauft. Shayo hat uns erzählt, das wir natürlich auch einen Baum fällen könne, um den Stall zu bauen. Liegt auch nahe, da wir mitten im Wald leben. Jedoch ist das Fällen seit einigen Jahren verboten. Einmal aufgrund des Klimawandels, also dass der Co² gespeichert wird und auch, um Erdrutsche zu verhindern. Wir würden uns also strafbar machen, einfach Bäume für unseren Hühnerstall zu fällen.
Wir kauften also ordnungsgemäß Holz, Schrauben, Wellblech für´s Dach und Gitter für ein Fenster.
Danach sprachen wir mit einem Fahrer ab, dass er alle Sachen mit seinem Landrover den Berg zu uns raufbringt und ablegt.
Am nächsten Tag fing Fred, unser Nachbar dann morgens an, die Löcher für die Eckpfosten auszubudeln.
Von Samstag auf Sonntag hatte Lars, ein Freiwilliger, der unten in der Stadt wohnt, bei uns übernachtet. Wir halfen den ganzen Tag Fred. Es machte Spaß, war aber auch anstrengend. Wir sägten, hämmerten und hielten Bretter. Freds 5jähriger Sohn Derek guckte auch eifrig mit zu. Der kleine ist soo süß. Gegen 7 Uhr mussten wir dann aufhören, weil es dann dunkel wurde. Am Montag wurden noch kleine Dinge beendet und der Stall stand.
 Madelaine und ich malten ein Schild für den Stall.
Am Dienstag sind wir mit Fred und seiner Frau zu ihrer Schwester und Familie gefahren. Sie wohnen 1.5h von Natiro entfernt. Dort haben wir den Tag über verbracht. Die Schwester hat 2 kleine Kinder. Den säugling hatten wir auch auf dem Arm, er war erst einen Monat alt, und soo niedlich.
 Am ende des Tages kauften wir der Familie 5 Hühner und 1 Hahn ab. sie wurden jeweils zu 3 immer in einen negen Pappkarton gesperrt. Dort mussten sie einige Stunden drin bleiben. Natürlich hatte der Bus auf dem Rückweg auf halbem Weg am Berg eine Panne. Die Busse sind sowieso immer mehr als voll.  Es war nichts zu machen, er fuhr nicht weiter. Es kam ein andrerer Dalladalla vorbei und wir zwängten uns alle hinein. und es passte sogar- smat Hühner!
Zuhause angekommen, ließen wir sie endlich in ihr neues zuHause. Shayo und seine Frau waren auch dabei und waren sehr stolz auf unser Schild und was für prächtige Hühner wir gekauft haben.
Natürlich gaben wir ihnen auch gleich Namen. Sie heißen wir die Hühner wie bei den wilden Hühner. Alte Kindheitserinerungen wurden da geweckt. Wir legten uns aufs Sofa und Madelaine hatte sogar das Hörspiel von den wilden Hühne und die Liebe mit. Wir legeten uns aufs Sofa und waren die glücklichsten Hühnerbesitzer der Welt! Bis heute haben sie sogar schon 3 Eier gelegt. sie fühlen sich also hoffentlich wohl bei uns.
                        
                         wir wechseln uns ab mit dem Sägen
das Gerüst steht

Holz wird mit dem Busch-
messer bearbeitet





Die ChickenLodge steht

Sonntag, 11. Oktober 2015

Dar es Salaam- die Stadt der Gegensätze

Schoki aus Deutschland

Ich sitze grade mit Schokolade im Bett und genieße sie in vollen Zügen. Letzte Woche kam ein Paket von Mama gefüllt mit DVDs und Schokolade an. Ich habe mich riesig gefreut und auch Madelaine- unsere Abende sind gerettet. Wir haben in unserer Wohnung einen Beamer und den haben wir nun mal aufgebaut und mit ihrem Laptop verbunden, so haben wir ein richtiges Kinofeeling und es ist sehr gemütlich. Dank der neuen DVDs haben wir nun auch wieder Kinoabende. Dieses Paket zu bekommen war aber mehr als schwierig, dazu komm ich nun...
Die letzte Woche war gefüllt mit Höhen und Tiefen. Sie fing an mit einem tiefen Tief meineerseits. Letzten Mittwoch hatten wir unsere erste richtige Unterrichtsstunde-eigentlich...Laut Klassenliste bestand die Klasse aus 44 Schülern. Es saß ein Mädchen in der Ecke als wir ankamen und schrieb etwas auf. Wir fragten sie, wo denn die anderen Schüler seien, sie meinte, dass alle anderen auf einem Schülerausflug zum Krankenhaus sind. Das fing ja schon mal toll an. Nicht nur, dass anscheinend keine Kinder da waren, sondern auch, das uns das kein Lehrer sondern eine Schülerin sagen musste. Ich ging ins Lehrerzimmer und fragte nach, was es mit diesem Ausflug auf sich hatte. Die Lehrer nahmen es ganz entspannt und meinten, das die Truppe in spätestens 20 min wieder da seien. Wir warteten. Sie kam natürlich nicht, aber auf einmal meinte die Schülerin, dass auch noch ein paar aus ihrer Klasse unten bei den Schlafräumen wären. Da wäre ich dann das 2. Mal was ausgerastet..."möchtest du die dann vielleicht mal holen?" hatte ich sie gefragt und sie machte sich in aller Ruhe auf den Weg. Unsere eigentliche Planung fiel dann sowieso schon ins Wasser, aber es kamen immerhin noch 4 Schüler- 5 von 44 ist doch eine gute Quote! Wir gingen dann in den Computerraum. Den muss man sich so vorstellen, dass ca 25 alte Kisten von Computern an den Wänden stehen. Manche haben Strom, manche haben Computermäuse und manche gehen auch an...das ist aber Glückssache und nicht vorhersehbar. Ich wusste das zwar, aber irgendwie hatte mich das heute morgen auch aufgeregt. Auf die Menschen war kein Verlass und auf die Computer auch nicht. Die Kinder starteten sie dann früher oder später oder teilten sich einen. Die Stunde war so durcheinander und anstrengend. Einige hatten noch nie eine Maus in der Hand und die anderen langweilten sich, weil sie das Thema, was wir behandeln wollten, schon kannten. Sie spielten dann Spiele am Computer oder machten Musik an und bei den alten Dingern ging die dann natürlich nicht mehr aus... Als die Stunde dann vorbei war, erzählte uns ein Schüler, dass es IT-Members gibt. Also die Schüler suchen sich selber aus, ob sie beim Computerunterricht teilnehmen wollen oder nicht. Es ist also wie eine Art AG. Er schrieb uns auch die Namen von den Schülern auf, die mit teilnehmen. Das waren dann 17 von 44...da war die Quote von 5 Schülern ja schonmal besser. Mich regte das trotzdem auf. Wir sind schon über einen Monat hier und regelmäßig an der Schule, reden mit den Lehrern und nehmen kisuaheli Unterricht bei einem Lehrer- uns hätte ruhig mal jemand aufklären können. Dass uns das meiste die schüler sagen müssen, weil wir es nicht gewusst haben, finde ich schon ein wenig peinlich, weil wir dann doof dastehen.
Als der Unterricht endlich zu Ende war, war Teepause. Ich erzählte, dass ich meine Mama ein Paket geschickt hatte und ich es heute abholen wollte. Hier gibt es nämlich keine Briefkästen sondern ein PostOffice unten in der Stadt. Die Stadt Moshi liegt am Fuße des Kilimanscharo, 10 km von hier entfernt. Dort hat die Natiro Secondary School eine Postbox, wo Briefe und Pakete hinkommen. Diese Adresse der PostBox habe ich Mama auch gegeben. Ich dachte, man kann dann einfach nachfragen ob etwas angekommen ist und holt dann das Paket ab. Ich fragte aber lieber nochmal nach bei der Teepause. Mr Shayo meinte, dass man einen Abholschein braucht, der kommt zum Sekretariat der Schule an und mit dem geht man dann zum PostOffice. Die Sekretärin war nicht mehr da, deshalb rief Shayo sie an. Sie meinte, dass das Paket schon vor ein paar Tagen angekommen sei. Der Schein liegt in ihrem Zimmer, aber da sie schon zu Hause war, kam man da nun nicht mehr ran. Das war dann die nächste Situation wo ich echt kirre bei geworden bin. Wieso kann mir das keiner sagen? Shayo bot mir an, am nächsten Morgen mit seinem Mopet in die Stadt zu fahren, denn dann würden wir ja auch den Schein haben. Shayo ist echt ein toller Mensch und weiß nimmer eine Lösung, ich war ihm sehr dankbar. Wir gingen erstmal nach Hause. Nachmittags sind wir mit ihm in die Stadt runtergefahren. Wir brauchten Gummistiefel, denn im Oktober ist die kleine Regenzeit und wenn man dann erst losgeht und welche kauft, sind sie wesentlich teurer. Wir waren zwar schon häufig in der Stadt unten. aber mir kam es vor, als sei sie heuter noch voller was den Verkehr und die Menschen auf den Gehwegen angeht, noch dreckiger und alles noch ärmer... Vielleicht hatte ich heute meinen ersten Kulturschock und mein Körper kommt langsam an. In den Vorbereitungsseminaren haben wir auch darüber gesprochen, dass die erste Zeit noch so vorkommt wie Urlaub und alles ein wenig unwirklich, der Kopf und Körper brauchen eine Zeit bis sie alles verarbeiten und ankommen. Das klingt zwar echt komisch, aber es stimmt. Ich war an diesem Tag von allem und jedem genervt. Dann hatten wir natürlich den ganzen Abend keinen Strom, mein Handy war bald leer und mein Waschbecken tropfte so stark, dass in wenigen Minuten das ganze Badezimmer unter Wasser stand. das hat es noch nie getan- Der Tag war bestens abgerundet.
Am nächsten Morgen stand ich früh auf; um zur Schule zu gehen und Shayo abzuholen. Er ging zum Sekretariat, aber die Frau hatte den Schein einem Lehrer gegeben, als ich diesen Fragte, meinte er nur, er hätte diesen an einen Schüler gereicht. Der schüler hatte ihn weitergeteben an einen anderen Lehrer und dieser an den Onkel von Shayo...BITTE WAS? Shayo lachte nur, guckte mich an und meinte:" Setzt dich hin, ich regel das schon, gib mir 5 Minuten" Auf einmal tauchte ein Schüler mit dem Schein in seiner Hand auf. Es hatten sich sämtliche Lehrer in der Zeit um mich versammelt und jeder wusste von dem Schein und dem Paket. Im Nachhinein kann ich über die Geschichte nur lachen, aber in der Situation fand ich das überhaupt nicht witzig. Shayo und ich fuhren dann also endlich mit seinem Mopet den Berg zur Stadt runter, es war eine herrliche Fahrt. Frische Luft und einen geniale Aussicht. Das Paket war zum Glück unversehrt und es konnte wieder nach hause gehen...
Das Wochenende: Ich freute mich riesig darauf und ich Nachhinein würde ich sagen, dass es das schönste war meines Lebens.
Wir wurden von der dts Borschaft anlässlich des Tages der dts Einheit am 2.10 zu einer Feier im Garten der Botschaft eingeladen. Diese liegt in der Stadt Dar es Salaam.
Der Bus fuhr morgens um 7Uhr von Moshi ab. Wir fuhren mit einem anderen Freiwilligen der in Moshi an einer Grundschule unterrichtet und mit dem wir uns schon häufiger getroffen hatten. Die Fahrt ging 10 Stunden. Als wir endlich in Dar ankamen, holte uns ein Einheimischer namens Simbo ab. Lars, der Freiwillige mit dem wir gereist waren, kannte ihn, da Simbo im Sommer einen Monat in Deutschland war. Simbo brachte uns zu unserem Hostel, wir machten uns schnell frisch und zogen uns um und fuhren zur Botschaft. Der Verkehr war sehr stockend und wir kamen nur langsam vorran. Es war aber soo schön.
Dar es Salaam bei Nacht
Die Sonne war schon lange untergegangen und man sah die beleuchtete Stadt. Ganz anders als Moshi oder als bei uns oben in Natiro. Es gab Hochhäuser und 2-spurige Straßen. Alles war allgemein größer. Bei der Botschaft angekommen hatten wir leider den offziellen Teil mit den Reden verpasst, aber dafür zum Glück nicht das Essen. Es gab Pommes, kleine Brötchen un mini- Döner. Das beste war das Dessert: Mini-Berliner, Apfelkuchen und eine Art Schmalzkuchen. namens "Nonnenfürtze" Keine Ahnung in welchem Teil Deutschland man diesen Namen verwendet.
Wir haben viele Freiwllige kennengelernt. Einige waren in der selben Organisation wie Lars. Alle soo super lieb und offen. Wir redeten viel und tanzten- ein schöner Abend. Ich fiel völlig erschöpft ins Bett, aber mir ging es viel besser als die Tage davor.
Am nächsten Tag fuhren wir mit allen an den Strand. Wir übernachteten alle im selben Hostel, nach dem Frühstück gings los. Dar liegt am indischen Ozean. Man fährt mit der Fähre zum Mikadi- Beach. Es gibt einige Strände um Dar es Salaam, aber dies sollte der sauberste sein. Mit einem Art Dreirad mussten wir noch ein paar Minuten fahren und wir waren da. Ich konnte meine Augen nicht trauen..es war wie im Paradies.
 Soo schön. Palmen, weicher Strand, Sonne, 32°, türkisfabendes Wasser und so warm wie in der Badewanne. Ein Traum...leider hatte ich ziemluch schnell einen Sonnenbrand. Ich wollte nie mehr weg. Madelaine, Lars und ich entschieden bei dem Anblick auch spontan, dass wir statt Montag abzureisen noch einen Tag länger bleiben wollten.
Abends waren wir noch mit 2 anderern Freiwilligen im Kino. In ganz Tansania gibt es nur 3 Stück..da mussten wir das natürlich ausnutzen.Der Film war sogar in 3D.
Skyline von Dar
Die Stadt ist geprägt von Gegensätzen. Dar ist die größte in ganz Tansania und hat daher eine tolle Skyline mit Hochhäusern, Geschäftsgebäuden und Hotels- aber auch einige Bauruinen, Baustellen und Wellblechhütten. Die Menschen sind ganz anders gekleidet, als auf dem Dorf oder in Moshi, da hier die Oberschicht arbeitet. Natürlich gibt es aber auch hier die Bauern, die ihre Ware auf dem Markt verkaufen, die Straßenhändler und DallaDalla-Fahrer.
Am nächsten Tag bin ich mit Madelaine, Magdalena (eine andere Freiwillige), Lars und Simbo nach Bagamoyo gefahren, wir haben unterwegs noch Joycd abgeholt. Auch sie war im Sommer für einen Monat mit in Bayreuth.
der Friedhof mit den dts Inschriften
Bagamoyo ist eine alte Kolonialstadt und ca 1 Stunde von Dar entfernt. Tansania war früher um 1860 Kolonie von Deutschland. In dem Dorf sind die Gebäude aus der Zeit noch sehr gut erhalten, sie wurden aber auch wirklich sehr gut gebaut. Wir machten eine Führung und es war sehr interessant. Auf einem alten Friedhof von Offizieren und höher stehenden Soldaten waren deutsche Inschriften,
die "Kaiserstraße" war genauso gepflastert wir die Straßen in Deutschland und die alte Festung diente den deutschen als Angriffs- und Verteidigungspunkt in der Kolonialzeit und im 1. Weltkrieg, danach wurde es als Gefängnis von den Brieten verwendet.


Zurück gingen wir am Strand und ich musste sehr an meinen Bruder denken. Er liebte früher Piraten und baute ganze Landschaften mit Playmobil nach. So ähnlich sah es am Strand aus. Die Festung lag direkt am Strand, dicht an der Küste konnte man nahegelegende Inseln warnehmen und zwischen den Palmen am Strand waren alte Fischer- und  kleine Motorboote angelegt. Uns wurde eine Kokusnuss frisch aufgeschnitten und es war herrlich,  Es war wie Urlaub. Nach der Führung hatten wir alle Appetit auf Fisch und wir luden Simbo und Joycd ein- sehr lecker! Es war ein toller Tag...

 Lars, Joycd, Simbo, Prince(Guide); Madelaine, Magdalena& ich

Paradies: frische Kokusmilch
Zum Glück sind wir noch einen Tag länger geblieben. So sind Lars, Madelaine und ich auf den Kariako- Markt gegangen. Das ist eine riesig überdachte Halle mitten in Dar, wo es alles Mögliche zu kaufen gibt. Sämtliche Plastikschüsseln, Kochutensilien,
im Raum der Wünsche? Kariako- Markt
Gewürz-Haus

Gartengeräte, Samen und vieles mehr. Das besondere hierbei ist, dass das ganze wie im Raum der Wünsche bei Harry Potter bis unter die Decke gestapelt ist, hier möchte ich nicht Verkäufer sein, aber es war ein toller Anblick. Danach sind wir in den unterirdischen Teil des Marktes gegangen. Es ist eine alte velassene Parkgarage, wo Obst, Gemüse und Fisch verkauft werden. Sehr clever gelöst, denn in der Sonne würden die Lebensmittel schnell schlecht werden und Fliegen anlocken. Es war riesig mit unzähligen Händlern. Der Fischteil des Marktes ist wirklich nichts für schwache Nerven, denn es riecht schon sehr streng. Wenn man wieder ans Tageslicht kommt, gelangt man ins Gewürzhaus- es roch wie in 1001 Nacht! Überall standen arabische Verkäufer mit ihren Säcken voller Gewürzen drin. Dies war mein Lieblingsteil vom Markt.

frisch aufgeschnittene Mango
Als wir fertig waren, kauften wir uns jeder an einem Stand eine frisch aufgeschnittene Mango und setzten uns auf den Gehweg. Danach ging es zum Karume-Markt. Beide sollte man sich angeschaut haben, wenn man ein wenig länger in Dar ist und Zeit hat. Beim Karume- Markt gibt es ganz viel bunten Stoff, Schuhe und Secondhand-Ware. Madelaine und ich kauften uns Stoffe und auch lange Röcke. Den Stoff tragen die Frauen hier als Rock oder wie eine Toga um den Körper, das ist vor allem bei der Hitze in Dar wesentlich angenehmer als Hosen. Es waren tolle Eindrücke und so schöne verschieden bunte Stoffe.
Karume-Markt

Nach den Märkten fuhren wir natürlich noch mal an den Strand. Großstädte sind sehr anstrengend. Einmal die Hitze, die ganzen neuen Eindrücke aber auch die vielen Menschen, der Verkehr und die vielen Fahrer, die alle wollen, dass man mit ihrem DallaDalla fährt. Endlich am Strand angekommen, genossen wir die letzten Stunden. Ich liebe dieses Pfleckchen Erde und werde bestimmt nochmal wieder herkommen. Zum Abschluss bestellten wir uns alle einen Amarula. Er schmeckt ähnlich wie Baileys.
 letzter Tag in Dar- Madelaine&ich tragen die neuen Röcke, auch Lars trägt sein neues Hemd
So ging das Wochenende vorbei und die 10 Stunden Busfahrt am nächsten Tag wollten einfach nicht vorbei gehen. Wir waren aber beide auch sehr froh wieder "zuHause" zu sein.

Dienstag, 22. September 2015

50 Chöre, 2 Gottesdienste aber nur ein Pokal

Letzte Woche Sonntag wurden wir zu einer Choir Competition eingeladen, wo unsere Schule auch mit vorsang. Ich freute mich sehr darauf. Am Freitag hatte der Chor noch auf dem Schulhof geprobt und es klang toll, viel lebhafter und mit mehr Enthusiasmus als z.B. der  Schulchor meiner Schule in Deutschland.
Aufgrund der Probe, den 80 sich freuenden Kindern und des zuversichtlichen Chorleiters freute ich mich also auch sehr auf Sonntag.Wir standen gegen 7 Uhr auf und waren dann um 8 Uhr in der Kirche. Sie lag nicht direkt in der Stadt Moshi, sondern ein wenig außerhalb in der Pampa. Die Kirche war ziemlich groß und alle Bänke waren überfüllt, selbst draußen saßen noch einige Menschen. Man konnte anhand der identischen Kleidung jeweils schon ausmachen, dass sehr viele Chöre anwesend waren (ca 20). Der Gottesdienst begann und es waren 3 Pastoren vorne an der Kanzel. Es sangen verschiedene Chöre, es wurde viel aus der Bibel vorgelesen und viel gebetet. Es war mal ein ganz anderes Kirchenerlebnis, da wirklich die gesamte Gemeinde mitsang. Wir warteten und ich wurde müder und müder, einmal weil ich kein Wort verstand und weil der Gottesdienst sich 4,5 Stunden hinzog. Ich kann auch nicht verleugnen, dass ich eingeschlafen bin. Man konnte sich nicht bewegen, weil man wie die Hühner auf der Leiter saß und irgendwann habe ich dann abgeschaltet. Das war auch glaub ich auch nicht weiter schlimm, da ich einige schlafende Menschen den Tag über sah. Doch um kurz nach 1 ging dann endlich der eigentliche Wettbewerb los. Alle Chöre waren toll! Sie waren bunt gekleidet (außer der von meiner Schule, da die Schüler ihre Schulkleidung trugen) und konnten toll singen. Madelaine und mich hat es gewundert, dass in den einzelnen Chören die Hälfte Männersangen.
der stolze Chorleiter
Der Wettbewerb ging bis um 17 Uhr, es waren sooo viele Chöre, die vorsangen (gefühlte 50). Wir haben uns irgendwann mit den Schülern in den Hinterhof gesetzt, Mittag gegessen und geredet. Die Schule hatte Reis und Gemüse gekocht, was mitgenommen wurde. Das Essen schmeckt hier sehr gut. Wir haben uns mit Schülern unterhalten, die in diesem Sommer Hannover besucht hatten, da es in Hannover eine Partner Schule von der Natiro Secondary School gibt. Unsere Vorfreiwilligen übten dann mit ihnen z.B. hier, wie man mit Messer und Gabel isst. Hier wird eigentlich mit der Hand gegessen, manchmal auch mit dem Löffel. Wir sprachen über verschiedene Sitten und mussten viel lachen. Die Schüler sind alle so lieb und cool drauf. Irgendwann kam dann endlich die Verkündung. Unsere Schüler machten den ersten Platz in ihrer Kategorie- verdient! Allerdings gab es auch nur eine Schule, die angetreten ist. Es gab einen Holzpokal, die Schüler fühlten sich wie Weltmeister und der Chorleiter war so niedlich, weil er so stolz auf seine Schüler war.
wir haben den Pokal!
Auf dem Weg nach hause sang der ganze Chor und war irgendwie kein bisschen müde von dem ganzen Kirchtag. Wir erfuhren auf der Fahrt, dass diesen Sonntag noch ein Wettbewerb ist und dass das dann sozusagen das Finale wäre. Darauf hatte ich dann erstmal nicht soo große Lust.

Diesen Sonntag war es ziemlich gut! Der Wettbewerb war von der gesamten Kilimndscharo Region und es haben ca. 50 Schulen einen Chor gestellt. Wir waren ein wenig zu spät da, sodass wir nur noch vor der Kirche Platz fanden. Wir waren mit einem anderen Freiwilligen, Lars, da. Er wohnt direkt in Moshi und unterrichtet in einer Grundschule Mathe und Englisch. Da der Wettbewerb in der Stadt sehr zentral war, mussten wir nicht die ganze Zeit da sein. Wir gingen zwischendurch in einen nahegelegenden Park- den uhuru- Park (=Freiheit) Es war sehr schön dort, wir tranken  Mangosaft und saßen im Schatten, denn mittags ist es grade in der Stadt, die unten am Berg liegt, echt warm und trocken.
In den verschiedenen Chören sangen insgesamt 2 Albinos mit. Albinos leben in Tansania, vorallem in den ländlichen Gebieten wohl sehr gefährdet. Sie werden aus der Gesellschaft gestoßen, als Neugeborene oft getötet. Anbei lade ich einen Artikel zu dem Thema aus einem Reiseführer von uns. Ich finde das Thema sehr grausam und wusste das vorher gar nicht. Die beiden Albinos in den beiden Chören waren aber gut integriert und kamen noch zu uns und unterhielten sich mit uns, da wir wie sie wazungus (Weiße) sind.
Dieser Wettbewerb dauerte auch den ganzen Tag, aber wir tranken dann noch einen Milchshake in unserem Lieblingscafe in der Stadt und kauften Obst und Gemüse ein, so verging die Zeit. Unsere Schule machte den 2. Platz und wir waren sehr stolz. Nach der Verkündung warteten wir auf unseren Bus, dass wir wieder nach Natiro den Bertg rauf gebracht werden konnten. In der Zeit sangen die Kinder, trommelten auf ihrer Trommel und klatschten rythmisch dazu. Wir wurden mit in den Kreis gezogen. in einem kurzen Moment musste ich fast weinen. Ich war so froh, dass die Kinder uns alle so liebevoll und offen aufnahmen und einfach jeder herzlich zu uns ist. Ich bin hier in Afrika und so unendlich dankbar und glücklich dass ich hier bin. Es war immer mein Traum und ich darf ihn gerade leben!


Dienstag, 15. September 2015

Es geht auf Safari


Endlich komme ich dazu einen neuen Eintrag zu schreiben, denn wir haben heute Abend Strom(noch!!) und so kann ich meinen Laptop benutzen, er funktioniert leider nur noch angeschlossen an der Steckdose.
In der letzten Woche ist viel passiert. Sie fing damit an, dass wir auf Safari gefahren sind. Es war großartig! Mr Shayo hat mich 66 Schülern einen Ausflug über 2 Tage gemacht und gefragt, ob wir mit möchten. Es war dadurch wesentlich günstiger, als wenn wir die beiden Nationalparks als Touristen besucht hätten. Wir fuhren am ersten Tag in den Manyara-Nationalpark und am 2. in den Tarangire Nationalpark. Dort fließt der Tarangire River durch. Shayo sagte zu uns, dass wir morgens um 6 Uhr bei der Schule sein sollten, also standen wir um 5 Uhr auf, um alles einzupacken. Rechtzeitig um 6 waren wir da, aber es war noch kein einziger Schüler da. Wir warteten und Irendwann kam einer und meinte, dass wir uns um 7 Uhr treffen würden...eine halbe Stunde  später sahen wir dann auch mal eine Lehrerin. Die lachte nur und meinte, dass Uhrzeiten hier nur Richtlinien wären..der Bus kam dann um 8 Uhr. Es war ein großer Reisebus, der grell-pink war. Wir fuhren über 4 Stunden zu dem ersten Nationalpark. Allein die Busfahrt war schon ein Erlebnis. Der Busfahrer startete seine Playlist, damit wir ein wenig Musik hatten und es liefen sämtliche Alben von den BackstreetBoys und Celine Dion- sowohl die Mädchen als auch die Jungs konnten alles mitsingen. Irgendwann hatten die Jungs keine Lust mehr auf die Musik und es kam ein USB- Stick zum Vorschein, wo vermutlich die Tansania Charts drauf waren. mit offenem Fenster, 100kmh mitten durch kleine Dörfer und TasaniaPop...man kann nur gute Laune haben, alle sangen mit und es war ein tolles Gefühl. Irgendwann waren wir endlich da... es war bullenheiß und überall liefen Affen rum. Leider darf man hier nur Klamotten tragen, die über die Schulter und den Knien gehen. Madelaine und ich dachten, dass wir mit diesen Safari-Jeeps in klein Gruppen losfahren würden- falsch wir blieben imauffälligen XXL Reisebus, dazu in pink sitzen. Es war soo toll und im ersten Moment auch noch ziemlich unwirklich, die ganzen Afrika Tiere in Echt zu sehen.
Wir sahen Zebras, Gnus, Giraffen, Elefanten, einen männlichen (schwarz) und einen weiblichen( grau) Strauß, Pelikane, Flamingos, Nilpferde, und die große weite Savanne. Es war ein tolles Bild, was man manchmal gar nicht so mit der Kamera festhalten konnte. Ich war trotzdem froh, dass ich meine Spiegel- reflexkamera aus Deutschland
mitgenommen hab.
Abends waren wir völlig kaputt, obwohl wir ja eigentlich nur im Bus saßen. Wir gingen in einem kleinen Dorf etwas essen. Dort standen viele Kleingrille am Straßenrand. Man kaufte dort Kartoffelspalten,die mit einem rohen Ei in der Pfanne gegrillt wurden, Es war dann eine Art Kartoffel-Rührei. Sehr lecker, nur das ganze wurde dann in einer Plastiktüte mitgegeben. Das war ein wenig sonderbar, aber zum Glück schmolz diese nicht. Abends schliefen wir ganz geschafft ein, zum Glück waren überall Moskitonetze in unserem Hostel-Zimmer, denn die Gegend war voll mit Mücken.

Am nächsten Morgen ging es um 8 Uhr weiter- erstmal zum Frühstück ins Dorf. Dort tranken wir Chai( Tee) Mit Pfannkuchen- sehr lecker. Der Tee wird hier sehr sehr stark gesüßt und mit Milch getrunken. Dazu isst man entweder eine Art Riesen Schmalzkuchen oder Pfannkuchen, die beide sehr fettig sind, aber ungesüßt, da der Tee mehr als genügend Zucker enthält. Danach ging es weiter in den zweiten Nationalpark. Dieser gefiel mir besser. Vor allem weil ich heute Löwen sah. Ein Weibchen direkt vor unserem Bus und sogar auch ein Männchen. Das jedoch in einiger Entfernung. Es überraschte mich, wie ruhig die Tiere alle waren. Sie ließen sich nicht stören von uns Menschen und lebten alle friedlich nebeneinander her. Momentan ist Trockenzeit und der Tarangire Fluss ist sehr ausgetrocknet. Es tummeln sich viele Tiere an den Wasserfützen. Mit dem Bus fuhren wir sehr dicht daran vorbei und wir konnten die Tiere hautnah erleben. Es war ein tolles Naturschauspiel.

Auf der Rückfahrt hielten wir noch in einem kleinen Massai-Dorf an, dort konnte man Kamel reiten, für umgerechnet 50Cent. Madelaine und ich nutzen natürlich die Gelegenheit und Shayo machte Bilder von uns. Wir saßen zwar nur 5 Minuten auf dem Tier aber es war der Hammer! Vor allem das Hoch-und Runterkommen von dem Tier war sehr interessant, da es zuerst mit den Vorderhufen aufsteigt und auch vorne zuerst wieder runtergeht.
Shayo freute sich sehr, dass er uns mit der Safari so eine Freude machen konnte und wir waren mindestens genauso glücklich!

Am nächsten Tag gingen wir in die Schule, um uns unseren Computerraum anzugucken. Es fehlen dort sehr viele Tische und Stühle. Mal sehen, wie das alles funktionieren soll und wie weit die Kinder mit ihren Wissen sind. Die Computer sind circa 20 Jahre alt, aber immerhin hat die Schule welche. Wir erfuhren heute Vormittag, dass alle Schüler momentan Exame schreiben und daher unser Unterricht nicht stattfindet...die Woche darauf sind Ferien. Meine Aufgabe hier als Freiwillige beginnt also frühestens am 30. September. Da bin ich dann schon über einen Monat hier :D

Die Ziege wird hineingefahren
Am Sonntag nahm uns Mr Shayo mit auf eine Party. Wir beide hatten kein Plan, wo es hinging oder was uns erwarten würde. Es war eine "Send of Party". Dieses Ritual gibt es in Deutschland nicht. Die Braut verabschiedet sich von ihren Eltern. Es waren ca. 300 Personen in einem Saal da. Alle sehr chic und bunt angezogen. Die Braut saß auf einer Empore mit ihrer vermutlich Schwester und die Gäste saßen davor, tanzten zu lauter Musik und tranken. Auf einmal stand ein ganzes gegrilltes Tier hinter mir (Wir saßen dicht am Eingang). Ich hatte mich ziemlich erschrocken und dachte, dass es ein Schwein sein würde- nein es war eine Ziege. Es war der Kopf mit Hörnern, Hals und Körper, die Beine wurden entfernt. Dieses Tier wurde auf einem Rollwagen durch die Gänge gezogen. Jedoch war der Boden ein wenig uneben und das ganze sah aus wie ein Wackel-Dackel.

leider etwas unscharf: Der Saal
 Es hatte dazu Haufenweise Grünzeug im Maul, was sich bewegte, sobald der Kopf anfing zu wackeln. Es tanzten 6 Köche um das Tier, passend zur Musik und fuhren es bis zu den Füßen der Braut. Dort schnitt ein Koch das Tier dann auf, sodass jeder mit zusehen konnte. Die Musik war sehr laut, aber sie machte gute Laune. Alle tanzten. Es sah sehr witzig aus, da die Frauen immer sehr ihren Hintern betonten. Irgendwann ist dann jeder mit einem Glas in der Hand zur Empore getanzt, um mit der Braut anzustoßen. Es war irgendwie eine völlig andere Welt, aber ich fand´s toll.
Gegen Mitternacht ging es dann nach Hause. Wir mussten ca eine Stunde mit dem Auto fahren. Auf 2/3 des Berges versagte aufeinmal der Motor und es hieß zu Fuß weiter gehen. Wir waren völlig in der Pampa mit einer Taschenlampe und ziemlich müde, aber wir hatten witzige Gesprächsthemen mit Shayos Frau. Sie ist kisauheli Lehrerin. Wir werden Unterricht nehmen, denn ein Lehrer unserer Schule hatte uns das angeboten. Sie meinte jedoch, dass wir das nicht brauchen. Wir sollten einfach drauf losreden und uns mit den Einheimischen unterhalten- witzig wenn ich nur Mambo(Hallo) verstehen.
Endlich zu Hause fielen wir müde ins Bett- dieses Bild von der Ziege werde ich jedoch mein Lebtag nicht vergessen.

Samstag, 5. September 2015

Luxusartikel Schokolade

Derek und Lisa 
Auf unserem Grundstück steht einmal das Haus von Mr Shayo und uns und weiter vorne das von Fred und seiner Familie. Fred ist glaube ich Allround- Künstler. Auf dem Weg zur Schule betreibt er einen Shop mit und wenn es irgendwo Probleme gibt, hilft und repariert er. Die Freiwilligen letztes Jahr hatten einen der beiden Schlüssel für die Haustür verloren. Fred kam diesen Vormittag und meinte, dass es sicherer wäre, wenn er das Schloss austauscht, da keiner weiß wo der 2. Schlüssel hin ist. Seine Frau und er schraubten und hämmerten daher drauf los und seine beiden Kinder spielten vor unserer Tür und schauten mit zu. Die beiden sind sooo verdammt süß. Sie guckten immer durch die offen stehende Tür und als sie mich oder Madelaine sahen, fingen sie an sich zu freuen und zu lachen. Lisa ist ca. 3 und Derek 5Jahre Jahre alt. Ich hatte noch eine Tafel Milka-Smartie-Schokolade. Die schenkte ich den beiden. Die sind ausgeflippt, sind rumgesprungen und haben sich gefreut wie sonst was, dass sie Schokolade bekommen. Die Mutter hat diese dann aufgeteilt und die beiden Kinder haben sich auf unsere Stufen gesetzt, die bunten Smarties bestaunt und genossen.
Schokolade gibt es hier so gut wie nicht und wenn, dann ist sie ziemlich teuer. In der Stadt unten in Moshi gibt es snickers, Mars und andere importierte Schoki. Eine Packung mit 20 Rocher kosten hier 41 000Tsh( tansanische Shilling- umgerechnet ca 20€) Als man die beiden Kinder so lachen und jubeln gesehen hat, wollte man irgendwie nie wieder Süßes essen, sondern lieber denen das schenken, da es ganz anders wertgeschätzt wird.

Am nächsten Tag trafen wir uns mit einer Gruppe Schülern aus Hannover. Sie luden uns ein, zu einem Wasserfall in der Nähe zu fahren. Vor ein paar Tagen trafen wir diese durch Zufall, weil sie ein wenig unter uns am Berg in einer Unterkunft wohnen. Sie sind hier mit 3 Lehrern und haben weiter im Landesinnere eine Partnerschule, denen sie zum Beispiel schon einen Brunnen gebaut haben und jedes Jahr besuchen kommen. Die Lehrer kannten unsere Schule , wo wir bald unterrichteten, da die Partnerschule der Natiro Secondary school-die IGS Linden ganz in der Nähe ihrer schule in Hannover liegt.
Vormittags stellten wir uns in unserer Schule vor. Die ganze Schule singt und betet vor dem Unterricht zusammen. Danach wurden wir auf eine Anhöhe gebeten und haben uns auf kisuaheli vorgestellt (vielmehr kann ich aber auch nicht...). Wir haben noch keinen Lehrplan oder Sonstiges bekommen und es weiß auch keiner so wirklich, wann wir anfangen zu unterrichten und wie das dann aussehen wird. uns wurde nur gesagt, dass wir uns erstmal einleben sollten und polepole...(diese Redewendung drückt hier die Mentalität und das Leben hier aus: langsam langsam)

Wir gingen also nach der Begrüßung los, um uns die Wasserfälle mit anzusehen. Nach 1,5 Stunden Busfahrt und einer Stunde Gänsemarsch durch den Regenwald und einem herrlich weiten Ausblick über die Landschaft, waren wir da. es war so imposant und beeindruckend. Auf den Bildern kommt dies Vielleicht gar nicht so zur Geltung, aber es war soo schön. Angenehm kühl und ein traumhaftes Bild vom Regenwald. Ich bin jeden Tag aufs neue froh, meine Kamera aus Deutschland mitgenommen zu haben.

Gestern hat uns die Gruppe eingeladen, deren Schule mitzubesuchen. Es ist deren letzter Tag hier in Tansania und heute am Samstag reisen sie ab..sie waren dann für 3 Wochen hier. Deren schule liegt in der Massai Steppe, Wir sind 2 Stunden den Kilimandscharo runter und ins Landesinnere gefahren. Die Schule liegt wirklich in der Steppe und die Vegetation war ganz anders als bei uns oben. Zum Glück war es Bewölkt und daher nicht so heiß. Die Kinder hatten zum Abschied ein wenig was eingeprobt und sagen und tanzten uns vor. Die Musik kam entweder ziemlich rauschend aus 2 großen Boxen oder von einer Gruppe Schülern, die Glasflaschen und Anderes zu Tönemachen benutzten.
Wir aßen alle zusammen Mittag in der schule, das Essen schmeckt hier echt gut.
Abends sind wir ganz geschafft nach Hause gekommen und leider gab es wieder Stromausfall...dafür candle light Zähneputzen
Madelaine und ich mit Schülern aus der Massai-Steppe

Mittwoch, 2. September 2015

you are very welcome


Unser Haus
Endlich bin ich nach 13 Stunden Flug angekommen. Ich bin hier Ortszeit 19.40Uhr (18:40Uhr in Deutschland) angekommen am Kilimandscharo International Airport. Unser Lehrer und Mentor Mr. Shayo(Sprich Schajo) hat uns mit einem anderen Lehrer namens Emanuel abgeholt. Unsere beiden Koffer und das Handgepäck gingen in den kleinen Kofferraum vom Taxi, unsere Rucksäcke mussten wir auf den Schoss nehmen. Madelaine, meine Mitfreiwillige, saß vorne neben dem Taxifahrer und ich hinten neben den beiden Lehrern unter meinem Rucksack. es war so eng und alle saßen gequetscht und wir sind mit 100kmh die Landstraße langgebrettert. Ich war völlig übermüdet, aber es war ein unbegreiflich schönes Gefühl von unendlicher Freiheit. Es war Stockdunkel, man sah also wirklich gar nichts, aber am Wegesrand war auch nichts... es war eine milde Sommernacht und vorne im Auto waren die Fenster auf, sodass mir die Luft ins Gesicht wehte. Ich war in diesem Augenblick, so von Glück erfüllt. Ich kann das schlecht beschreiben, aber ich war so unglaublich dankbar und glücklich, dass ich nun endlich in Afrika angekommen war.
die Sitzecke
der Esstisch, rechts der Ofen
                                              
rechts gehts in die Küche
Mr Shayo klopfte am nächsten morgen bei uns und brachte uns gekochte Nudeln mit Möhren. Wir erkundeten unser Haus, was wirklich sehr schön ist. Madelaine und ich haben beide ein Schlafzimmer und ein Bad nebenan. Wir haben eine Küche, daneben einen Esstisch auf einer Anhöhe. Eine Sitzecke mit 2 Sofas und einem Sessel, einem schönen alten Holzschrank und einem Ofen. Ich habe das Glück das Zimmer mit dem großen Bett zu haben. Ich lag noch nie in so einem gemütlichem Bett und vorallem soo groß. An meinem Zimmer ist der Balkon.
 dort haben wir unsere Nudeln gegessen. In der Küche fanden wir einheimische Gewürze, es war sehr lecker. Da war mitten im Regenwald wohnen, guckt man vom Balkon aus auf riesige BananenPflanzen. (die Bilder sind der Blick vom Balkon aus)
Man hört hier so viele Tiere, Vögel Grillen und nachts Busch Babys( Affen). Gegen morgen werden dann die ganzen Tiere wie Schweine, Kühe, Hühner und Hähne der umliegenden Bewohner wach. Mr Shayo hat leider auch Hühner und einen Hahn der ab 6 Uhr kräht, dieser ist direkt unter meinem Fenster...irgendwann schlechte ich das Vieh.

Gestern waren wir in Moshi Town. Das ist die nächste Stadt hier, die etwa 10 km von uns entfernt ist. Wir sind mit Mr Shayo gefahren und einem ähnlichen Taxi wie vom Flughafen zu uns. In Moshi haben wir uns um Internet gekümmert, eine Waschschüssel gekauft( wir werden hier mit der Hand waschen)und ein paar Lebensmittel. Zurück ging es mit einem DallaDalla. Das ist ein MiniBus, wo 18 Sitzplätze drin sind. es werden dort jedoch um die 25 Menschen reingequetscht, sodass die Türen aufbleiben und die letzten sich an den Bus krallen, um irgendwie noch mitzukommen.
leere DallaDallas
 Wir sind nach Kiborolonie gefahren. Es fing schon langsam an zu dämmern, es war einfach schön. Madelaine und ich saßen am Fenster und schauten auf die Straßen. Hinter uns saß Mr Shayo, ich wurde zwar von allen gemustert aber ich fühlte mich sicher. es War sehr viel los auf den Straßen, da alle wieder nach Hause fuhren. Entweder waren die Menschen auf Rollern, In DallaDallas oder auf anderen Transportern unterwegs. Es ist hier Linksverkehr, aber überholt wird auf beiden Seiten und alle fahren Turbo schnell. In Kiberolonie haben wir Obst und Gemüse gekauft. Als wir nach 10 min aus dem Laden kamen, war es stockdunkel. Ich hatte das Gefühl, dass ich richtig leuchtet mit meiner Haut, man sah unter 10m wirklich nichts mehr. Es fuhren keine DallaDallas mehr und so nahmen wir einen Roller. Zuerst hatte ich echt schiss, Madelaine und ich saßen zu 2. bei einem drauf und Mr Shayo fuhr mit seinem Fahrer vor.
mit Rollern werden Menschen und Waren befördert
Wir beide krallten uns so sehr an unseren Fahrer, weil es nur noch bergauf ging. wir fuhren bestimmt 20 Minuten, aber es war herrlich. es war dunkel und man sah nur den weg soweit das Scheinwerferlicht ging. Alle umliegenden Shops und Häuser waren dunkel, da Stromausfall war( der ist hier ca alle 2 Abende) wir fuhren also und man hörte nur das Knattern des Motors und hatte den Fahrtwind im Gesicht. Ich fühlte mich so frei wie lange nicht mehr. Der sternenhimmel war unfassbar schön, sooo viele Sterne... Oben bei unserem Haus wartete Mr Shayo schon voll Freude...es war ein herrlicher Tag mit so vielen eindrücken und Erlebnissen.